"Eine von vielen Optionen"

MdL Albert Füracker und Dr. Heinz Sperber sprachen beim poli-
tischen Frühschoppen
NEUMARKT. Als "eine von vielen Optionen" wurde bei der CSU das Verkehrskonzept "Shared Space" für das Untere Tor bezeichnet.
"Schnellschüsse darf es bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht geben", sagte der Stadtrat und frühere Fraktionsvorsitzende Dr. Heinz Sperber beim politischen Frühschoppen der CSU-Ortsverbände Altenhof-Kohlenbrunnermühle, Stadtnorden und Holzheim, bei dem auch MdL Albert Füracker zur aktuellen Entwicklung in der Agrarpolitik sprach.
Sperber ging detailliert auf die Entwicklung am Unteren Tor ein. "Die Planungen der Bauunternehmung Bögl haben mich überzeugt. Das Ziel der Planer, das Untere Tor in das Altstadtbild einzufügen, ist sehr gelungen", stellte Sperber zufrieden fest. Jedoch mahnte er auch zur Besonnenheit bei den weiteren Planungen: "Zum Erfolgsmodell wird das Einkaufszentrum am Unteren Tor erst durch eine optimale Verkehrsanbindung, bei der vor allem die Verbindung zur Altstadt nicht leiden darf."
Deshalb dürften laut Dr. Sperber die weiteren Verkehrsplanungen am Unteren Tor nicht übers Knie gebrochen werden: "Shared Space ist eine von vielen Optionen für die künftge Verkehrsführung. Jedoch sollten wir uns nach all den Jahren der Planungen noch die Zeit nehmen, alle Möglichkeiten sorgfältig zu prüfen"
Albert Füracker, der Vorsitzende des Agrarausschusses im Bayerischen Landtag, fand beim politischen Frühschoppen deutliche Worte zur Agrarpolitik: "Die Landwirtschaft ist auch in Europa im freien Markt angekommen. Nun bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis von landwirtschaftlichen Gütern".
Der Landtagsabgeordnete und praktizierende Landwirt appellierte deshalb für einen Gesinnungswandel: "Agrarpolitik ist nicht nur Politik für Landwirte, sondern auch Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftspolitik." Deshalb sieht Füracker in erster Linie seine Aufgabe darin, die Bürger für die Bedeutung der Landwirtschaft zu sensibilisieren.
Auch die Tatsache, dass der Landwirt heutzutage vermehrt die Rolle eines "Energiewirts" einnehme, sorgte für heftige Diskussionen unter den Zuhörern des politischen Frühschoppens. Da die Zahl neuer Solaranlagen im Bundesgebiet seit Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes stärker zugenommen hat als geplant, müsse man auch die Entwicklung der Strompreise im Auge behalten.
Füracker ist auch deshalb der Überzeugung, dass auch in der Landwirtschaft künftig Strom und Wärme dort produziert werden sollten, wo diese Energie auch verbraucht wird. "Wenn jedoch Investoren auf Grund hoher Einspeisegarantien bereit sind, bis zu 3500 Euro Pacht je Hektar landwirtschaftlicher Fläche zu bezahlen, dann ist dies eine Fehlentwicklung", stellte Füracker fest. Dennoch sei ein generelles Verbot von Photovoltaikanlagen für Ackerflächen keine angemessene Reaktion.
29.03.10
Neumarkt: "Eine von vielen Optionen"