"Gerechtere Preise"
NEUMARKT. Europaabgeordneter Albert Dess fordert eine gerechtere Verteilung von Preisen zu Gunsten der Landwirte.
Das machte er anlässlich einer Debatte im EU-Parlament über gerechte Einnahmen für Landwirte und die Funktionsweise der Lebensmittelkette deutlich. Die Produzenten von hochqualitativen Agrarprodukten müßten bei der Preisbildung stärker berücksichtigt werden. "Derzeit gibt es noch ein starkes Missverhältnis und ich werde mich für eine Änderung einsetzen", erklärt der Abgeordnete.
Das Europäische Parlament beschäftigt sich aktuell mit dem Thema "Die Preisverteilung entlang der Lebensmittelkette". Seit Jahren würden die Preise für Lebensmittel im Einzelhandel sinken und gleichzeitig die Gewinne der Handelsunternehmen steigen. Im selben Zeitraum seien unter anderem auch durch die hohen EU-Standards die Betriebskosten für Landwirte stark angestiegen. Wegen dieser Entwicklung müsse der Handel und die weiterverarbeitende Industrie "die Landwirte an der Preisentwicklung in der Lebensmittelkette stärker beteiligen," so Albert Deß.
"Konkret stelle ich mir vor, dass wir in Europa ein verpflichtendes Zahlungsziel von höchstens 30 Tagen für alle Nahrungsmittel festlegen. Zurzeit wälzt die Industrie ihre Liquiditätsprobleme auf die Landwirte ab, indem sie versucht, ihre Zahlungsziele immer weiter zu verlängern. Zusätzlich muss durch weitere Maßnahmen die Marktposition der Erzeuger gestärkt werden", so Albert Dess abschließend.
05.05.10
Neumarkt: "Gerechtere Preise"