Durch die Bauchdecke

NEUMARKT. Am Dienstag befasst sich das "Gesundheitsforum" am Neumarkter Klinikum mit dem Thema "PEG – Sondenernährung durch die Bauchdecke".

Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist eine direkte Verbindung zwischen Bauchwand und Magen zur künstlichen Ernährung. Die Anlage ist sinnvoll, wenn ein Patient auf Grund von Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, der Speiseröhre, im Magen, nach einem Schlaganfall oder nach einem Unfall nicht mehr ausreichend essen kann. Ziel ist eine Verbesserung des Ernährungsstatus, der Lebensqualität und eine Lebensverlängerung. Eine Indikation kann sich auch im Vorfeld einer medizinischen Behandlung ergeben, z.B. vor einer Bestrahlung bei Speiseröhrenkrebs. Über eine PEG können auch Medikamente verabreicht oder zur Schmerzlinderung der Magensaft abgeleitet werden.

Die PEG-Anlage ist eine häufige Maßnahme und wird in Deutschland jährlich bei rund 150.000 Personen durchgeführt, hiervon sind 70 Prozent Heimbewohner. Es handelt sich dabei um eine nahezu komplikationslose Maßnahme, die jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann, hieß es. Gegenüber der konventionellen Magensonde bietet die PEG den Vorteil, dass sie so lange belassen werden kann, wie sie benötigt wird. Eine übliche Magensonde verläuft durch den Mund oder die Nase und reizt dadurch den Patienten ständig unangenehm und führt auf Dauer zu Drucknekrosen. Außerdem bilden sich dabei vor allem in den Nasennebenhöhlen leicht Infektionen und Entzündungen.

Eine PEG Sonde kann in bestimmten Fällen eine lebensverlängernde Maßnahme sein. Dies entspricht nicht immer dem Wunsch der Betroffenen. Aus ethischer Sicht müssen alle an der Therapie Beteiligten, aber auch der Patient selbst und dessen Angehörigen sich dieser Thematik bewusst sein.

Es besteht natürlich die Gelegenheit, nach den Vorträgen gezielte Fragen an die Referenten zu stellen. Das sind Stephan Spies, Heimleiter im Caritas-Altenheim St. Johannes Neumarkt, Priv. Doz. Dr. med. Claus Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Gastroenterologie, Onkologie), Dr. med. Susanne Vogel, Ärztliche Leiterin der Palliativstation sowie Dr. med. Dietmar Wittek, Leiter des Ethikforums am Klinikum Neumarkt.

Beginn der Veranstaltung ist am Dienstag um 18.30 Uhr im Schul- und Studienzentrum am Klinikum Neumarkt, Klägerweg 1. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenlos.
10.05.10
Neumarkt: Durch die Bauchdecke
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