Fischers Pop Art-Phase
Werke aus Lothar Fischers "Pop Art"-Phase (1966-68)
Foto: Andreas Pauly
NEUMARKT. Wer sich auf eine spannende Zeitreise begeben und dem Zeitgeist der 60er Jahre nachspüren möchte, ist am Sonntag, dem internationalen Museumstag, im Museum Lothar Fischer richtig: Zwei spannende Themenführungen stellen Werke aus Lothar Fischers
Pop Art-Phase vor.
Diese Werkphase ist selbst den meisten Kennern seines Gesamtwerks weniger bekannt. Dabei war für Lothar Fischer die Auseinandersetzung mit der Kunst, die banale Alltagsgegenstände wie Suppendosen, Tuben oder Dollarzeichen in die Kunst einführte und von USA und England aus den "alten Kontinent" eroberte, sehr bedeutsam.
Fischers Auseinandersetzung mit der
Pop Art bildete schließlich die Basis für die Entwicklung einer seiner zentralen Werkkomplexe, die sogenannte "Hüllenphase".
Zwischen 1966 und 1968 entstanden mehrere Tonplastiken in
Pop Art-Manier: Lothar Fischer verlieh seinen Tuben oder Farbpfützen neue Dimensionen, indem er sie um ein vielfaches vergrößerte. Damit setzte Fischer typische Verfahren der
Pop Art, wie das sogenannte "blow up" ein. Anschließend überzog er die Plastiken mit kräftigen Lacken, wie sie im Automobilbau verwendet werden.
Aber auch Fischers Siebdrucke, in denen er alltägliche Szenen, wie das Motiv eines Mädchens in der Badewanne, vielfach variiert, atmen den Zeitgeist. Sie zeigen, dass er sich mit aktuellen Entwicklungen der Kunstszene intensiv befasst. Mit dem Siebdruck greift Lothar Fischer eine von Andy Warhol in die Kunst eingeführte Technik auf, während seine Tonplastiken an Werke des berühmten Künstlers Claes Oldenburg erinnern.
Führungen finden um 11.15 und um 15 Uhr statt; Beginn ist im Foyer des Museums.
11.05.10
Neumarkt: Fischers Pop Art-Phase