Strom aus Mist


Das Interesse der Besucher war groß
NEUMARKT. Wenn schon die Umwandlung von Blei in Gold nicht klappt: aus Mist kann man relativ einfach Energie (und damit Geld) herstellen.

Davon überzeugten sich Mitglieder der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) bei der Besichtigung der Biogasanlage von Albert Fiehl in Allershofen in der Gemeinde Berngau.

Neben dem Kreisvorsitzenden Alois Scherer (Deining) waren sich auch die Mitglieder einig: "Ein ideales Beispiel für regionale Wertschöpfung". Denn alles, was die Biogasanlage benötige, komme aus der Region. Auch die Erlöse blieben hier und kämen den hier lebenden Bürgern zugute.

Der Land- und Energiewirt Albert Fiehl informierte die Kommunalpolitiker über Fütterung, Aufzucht, Viehbestand und die Milchleistung des Betriebes. Die bereits seit fünf Jahren bestehende Biogasanlage speist jedes Jahr Strom für 900 Haushalte in das örtliche Netz ein. Mit der Wärme, die bei der Verstromung anfällt, werden alle zehn Wohnhäuser des Dorfes über ein Nahwärmenetz ganzjährlich vollständig beheizt und mit Warmwasser versorgt.

Fiehl erklärte, wie das durch die Vergärung von Mist, Silage und Gülle im Fermenter entstehende Biogas in einem Blockkraftwerk mit 350 Kilowatt in elektrischen Strom umgewandelt wird.

Johann Sedlmeier, ehemaliger Baudirektor der Landwirtschaftsschule in Triesdorf, referierte anschließend vor der KPV über Biomasse. Durch die Produktion von Biomasse werde die Region belebt, die Existenzen der landwirtschaftlichen Betriebe werde gesichert, Arbeitsplätze würden geschaffen und wärmeintensive Betriebe erhielten dadurch Standortvorteile. Nach Seldmeiers Meinung ist das "Erneuerbare Energie-Gesetz" das "beste Gesetz für den ländlichen Raum überhaupt".

Laut BBV-Kreisobmann Martin Schmid gibt es in Bayern gegenwärtig etwa 1700 Biogasanlagen und im Landkreis Neumarkt 17. Zehn weitere sind derzeit in Planung. Wichtig sei vor allen Dingen, die Bürger mit ins Boot zu holen, damit die Biogasanlagen mehr Akzeptanz in der Bevölkerung finden, hieß es.


Der KPV-Vorsitzende Alois Scherer (links) bedankte sich im Beisein von CSU-Kreisvorsitzendem Albert Füracker und Bürgermeister Wolfgang Wild bei den Referenten Albert Fiehl, Johann Sedlmeier und Martin Schmid.
12.05.10
Neumarkt: Strom aus Mist
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