Viele Wildunfälle


Derzeit gibt es wieder viele Wildunfälle
Foto:Polizei
NEUMARKT. Bis zu fünf Rehe werden derzeit im Landkreis in einer Nacht bei Wildunfällen getötet. Die Polizei rät zu besonderer Vorsicht und gibt Tipps zum Verhalten, wenn es tatsächlich gekracht hat. Verletzte Rehe oder Wildschweine können nämlich recht gefährlich werden.

Jede Nacht, insbesondere in den frühen Morgenstunden, kommt es derzeit in verschiedenen Gegenden des Landkreises zu Wildunfällen. "In einer Nacht wurden fünf Rehe, in der nächsten zwei Rehe angefahren und getötet", berichtet ein Polizeisprecher. Nicht selten würden die Autofahrer verspätet zur Polizei kommen, um eine Wildschadensbescheinigung für die Versicherung zu erhalten.

Wenn es doch einmal knallt, gilt als oberste Regel: Ruhe bewahren, heißt es von der Polizei. Zuerst sollte man die Unfallstelle absichern und unverzüglich die Polizei rufen, die auch den zuständigen Jagdpächter oder Forstamtsleiter verständigt. Denn wenn man ein Rot-, Damm-, Schwarzwild oder Reh verletzt oder töte und die Verständigung nicht unverzüglich erfolgt, gibt es eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit.

Wenn keine Menschen verletzt wurden, kann man sich dann um die verletzten oder getöteten Tiere kümmern: Wenn das Wild nach dem Unfall noch lebt und geflüchtet ist, sollten man, falls möglich, die Stelle kennzeichnen, an der es die Straße verließ. "Beachten Sie dabei, dass Sie je nach Geschwindigkeit noch bis zu 100 Meter oder mehr zurückgelegt haben, bevor Ihr Wagen zum Stehen kam", hieß es dazu von der Polizei.

Wenn das Tier noch lebt, aber nicht mehr von der Straße weg kann, sollte man äußerst vorsichtig sein. Bei überfahrenen Tieren bestehe immer das Risiko einer Erkrankung, bis hin zur Tollwut. Außerdem sind besonders Wildschweine, Füchse und Dachse sehr wehrhaft und können erhebliche Verletzungen zufügen. Auch mit den Geweihen und Gehörnen von Hirschen und Rehen sei nicht zu spaßen.

"Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie tun, lassen Sie das Tier leben und warten Sie auf jeden Fall bis zum Eintreffen der Polizei oder des Jagdpächters", rät die Polizei. Dann sollte man genau den Unfallhergang und auch alle Beobachtungen zum Wild schildern.

Wichtig ist für den Fachmann beispielsweise, ob das Tier langsam auf die Straße kam oder gar hinkte, ob der After eventuell verschmutzt war, ob das Tier einen benommenen Eindruck machte und die Menschen möglicherweise überhaupt nicht wahrnahm. Alle diese Informationen können bei der Nachsuche auf das kranke oder verletzte Stück Wild, meist mit Hund, wichtig und hilfreich sein. Der Jagdpächter kümmert sich auch um die Entsorgung des Kadavers.

Ist das Tier ganz sicher tot und nicht zu schwer, sollte man den Kadaver von der Straße ziehen. Dabei sollten man auf jeden Fall die Handschuhe aus dem Verbandskasten anziehen, um möglichen Infektionen vorzubeugen.

"Eignen Sie sich das Tier auf keinen Fall an, auch nicht zur Beweissicherung", warnt der Polizeisprecher. Die unberechtigte Aneignung von Wild ist Wilderei und damit eine Straftat. Das gilt auch dann, wenn man das Tier "nur" zum Tierarzt bringen wollte.

Polizei oder Jagdpächter stellen übrigens eine Wildunfallbescheinigung (Kosten 8 Euro) für die Versicherung aus.
17.05.10
Neumarkt: Viele Wildunfälle
Telefon Redaktion


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