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An einem Strang

NEUMARKT. Vogelschützer und Jäger im Landkreis appellieren gemeinsam, Wegränder entlang der Flurwege nicht während der Blütezeit zu mähen.

Auch wenn die beiden Gruppen vielleicht nicht als "natürliche Freunde" gelten, wollen sie an einem Strang ziehen, wenn es um die Natur geht: die Kreisgruppe Neumarkt des "Landesbundes für Vogelschutz" und der Kreisverband Neumarkt des "Bayerischen Jagdverbandes" veröffentlichten jetzt einen gemeinsamen Aufruf an alle Gemeinden im Landkreis.

Die Verbände appellieren in dem von den Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Söhnlein und Lothar Sagerer unterzeichneten Schreiben , die Wegränder entlang der Flurwege nicht während der Blütezeit zu mähen und zu mulchen, um Vögel, Insekten und Wildtiere zu schützen. Sie bitten die Gemeinden auch, die Landwirte auf diese Thematik hinzuweisen.

Wir veröffentlichen den gemeinsamen Appell im Wortlaut:

Sehr geehrte Bürgermeister im Landkreis Neumarkt, sehr geehrte Damen und Herren in den Gemeinden, das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum "Jahr der Biologischen Vielfalt" erklärt. Alle Menschen sind aufgerufen, das gemeinsame Erbe der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten für künftige Generationen zu bewahren. Foto:R.Bode Leider erleben wir, dass die Vielfalt der heimischen Fauna und Flora ständig abnimmt. Das trifft besonders für die Arten in der Feldflur zu: Grünland wird umgebrochen, es gibt kaum mehr Brachflächen, die landwirtschaftlichen Schläge werden immer größer. Ranken und Raine verschwinden. Umso bedauerlicher ist es, dass die noch verbliebenen ungenutzten Streifen entlang von öffentlichen Wegen, Waldrändern oder Gewässern zunehmend ohne Grund während der Blüte- und Brutzeit gemäht und gemulcht werden. Dadurch werden die letzten Lebensräume von Hasen, Rebhühnern und Feldlerchen sinnlos entwertet. Wir appellieren deshalb an Sie, die in gemeindlicher Verantwortung stehenden Straßen- und Wegegrundstücke erst nach der Brut- und Blütezeit im August oder September mähen zu lassen. Darüber hinaus würden wir es begrüßen, wenn Sie auch die örtlichen Landwirte auf die Problematik aufmerksam machen, z.B. durch eine entsprechende Veröffentlichung in Ihrem Gameindeblatt. Sie helfen damit nicht nur der Natur. sondern bereichem auch das Landschaftsbild durch blumenreiche Wegränder und Säume zum Wohle der Spazierginger, Wanderer und Radler.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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