"Auch Stadt soll zahlen"

SPD-Kreis- und Stadträte waren bei der EFL-Beratungsstelle in Neumarkt zu Gast.
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NEUMARKT. Stadt und Landkreis sollten sich nach Meinung der SPD an der Mitfinanzierung einer weiteren Halbtagesstelle bei der Ehe- Familien- und Lebensberatungsstelle Neumarkt beteiligen. Jetzt traf ein entsprechender Antrag auch im Rathaus ein.
Nachdem die SPD-Kreistagsfraktion vor einigen Tagen einen entsprechenden Antrag an Landrat Albert Löhner geschickt hat (
wir berichteten), warb nun auch die Stadtratsfraktion in einem Brief an Oberbürgermeister Thumann darum.
Man sei sich natürlich darüber im Klaren, dass es sich hier nicht um eine "Pflichtaufgabe der Stadt Neumarkt" handelt, schreiben Fraktionsvorsitzende Gertrud Heßlinger und ihre Stellvertreterin Ursula Plankermann. Jedoch werde durch die Unterstützung dieser Organisation "in Lebenschancen der nachwachsenden Generationen investiert – Prävention also, die sich rechnet".
Bei der SPD glaubt man, daß der Antrag durchaus auf Erfolg stoßen könne. Schließlich habe bereits im März ein Gespräch mit der Leiterin der EFL-Beratung, Diplompädagogin Alice Sartor–Muswieck, mit Dekan Richard Distler, Fraktionsvorsitzender Gertrud Heßlinger und Oberbürgermeister Thomas Thumann stattgefunden, in dem über die Arbeit der EFL informiert und die personelle Situation thematisiert wurde. Man war sich darin einig, dass eine Unterstützung durch die Stadt zwingend beschlossen werden sollte, erinnerte Heßlinger.
Im April 2010 haben sich Stadt- und Kreistagsfraktion der SPD vor Ort über das Beratungsangebot der EFL in der Mühlstraßein Neumarkt kundig gemacht (
wir berichteten). Dabei wurde deutlich, dass die EFL eine "professionell unverzichtbare Arbeit für Hilfesuchende in Stadt und Landkreis leistet und dies seit über 35 Jahren", hieß es von den Sotzialdemokraten.
Die Zahl der Ratsuchenden habe seit 2003 um 20 Prozent zugenommen, das Personal blieb aber unverändert.
Die EFL sei mit 1,4 Stellen (vier Teilzeitkräfte) äußerst knapp besetzt.
Nachdem 30 Prozent der Klienten aus Neumarkt kommen, halte man eine "regelmäßige finanzielle Beteiligung der Stadt an der neuen Halbtagesstelle für erforderlich", heißt es in dem Schreiben an OB Thumann.
02.06.10
Neumarkt: "Auch Stadt soll zahlen"