Bundesweite Fahndung

NEUMARKT. Die Polizei sucht länderübergreifend den Täter, der möglicherweise auch im Raum Neumarkt auf einen Autotransporter geschossen hat.

Wie neumarktonline damals berichtete, hatte ein Lastwagenfahrer im März auf der Jura-Raststätte zwischen Neumarkt und Velburg bemerkt, daß auf seinen Autotransporter geschossen worden war. Ob der unheimliche Schütze im Landkreis Neumarkt gefeuert hat, oder ob die Beschädigungen schon früher erfolgten, ließ sich nicht mehr feststellen.

Die Schäden waren damals gering - eine Seitenscheibe eines geladenen Neuwagens war zu Bruch gegangen - , allerdings hat der Schütze bei einem seiner zahlreichen anderen Anschläge auch schon eine Frau mit einem Schuß in den Hals schwer verletzt.

Jetzt führte die Polizei bei einer länderübergreifenden Aktion Fahndungskontrollen zur Bekämpfung des Phänomens "Schüsse auf Autotransporter" durch, bestätigte das Landeskriminalamt gegneüber neumarktonline.

Der Einsatz war bereits seit Wochen durch die Partner der Sicherheitskooperation (SIKO), die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, geplant und zeitgleich in diesen Ländern durchgeführt. Zusätzlich beteiligte sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Kontrollaktion. Für Bayern übernahm die Federführung das Polizeipräsidium Unterfranken. Das Bayerische Landeskriminalamt koordinierte den Informationsaustausch zwischen den Bundesländern.

Im Zeitraum von Juli 2008 bis jetzt wurden rund 400 Fahrzeuge, die auf Autotransportern geladen waren, von einem oder mehreren unbekannten Tätern beschossen. Dadurch wurde ein immenser Sachschaden verursacht. Neben den Schüssen auf Autotransporter wurde auch eine Reihe von Schüsse auf andere Fahrzeuge registriert.

Eine neue Dimension des Phänomens erreichte die Serie im November 2009 mit dem Beschuss eines Autos auf der BAB A3 bei Würzburg, bei dem die Fahrerin von einem Projektil in den Hals getroffen und schwer verletzt wurde. Dieses versuchte Tötungsdelikt rief die Soko "BAB" bei der Kriminalpolizei Würzburg ins Leben.

Nach den bisherigen Ermittlungen muss davon ausgegangen werden, dass es sich um einen mobilen Täter handelt, der die Schüsse während der Fahrt abgibt, hieß es von der Polizei. Aus diesem Grund wurden neben den Autotransportern auch Lkw kontrolliert, die als mögliches Tatfahrzeug in Frage kommen.

Ziel des Fahndungstages am letzten Dienstag war es, die Fahrer von Autotransportern über das Phänomen "Schüsse auf Autotransporter" aufzuklären und zu sensibilisieren, sowie zu erhöhter Wachsamkeit aufzurufen. Im Vordergrund des Fahndungstages stand die Gewinnung neuer Erkenntnisse oder eines Ermittlungsansätze zur bundesweiten Straftatenserie "Schüsse auf Autotransporter".

Bundesweit waren am Einsatztag 708 Beamte beteiligt, davon 115 aus Bayern. Es wurden insgesamt 1943 Fahrzeuge kontrolliert, darunter befanden sich 320 Autotransporter (73 in Bayern), 603 Lkw und 803 Pkw.

Die Polizeibeamten kontrollierten 2673 Personen; von diesen wurden acht Personen mit Haftbefehl gesucht.

Insgesamt wurden 52 Ermittlungsverfahren wegen unterschiedlichster Delikte eingeleitet, unter anderem wegen Eigentumsdelikten. Außerdem stellten die Beamten insgesamt 96 Ordnungswidrigkeiten fest, davon 34 in Bayern.
30.06.10
Neumarkt: Bundesweite Fahndung
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
Zur Titelseite neumarktonline
ISSN 1614-2853
23. Jahrgang
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
18. Jahrgang