"I will follow him"

Von Monsignore Richard Distler, Dekan


Der Heilige Willibald
Foto:pde
"I will follow him". Dieser berühmte Song aus "Sisters Act" "Ich will ihm folgen" könnte man auch über das Leben des heiligen Willibald von Eichstätt schreiben.

Am 7. Juli feiert die Diözese das Fest ihres bedeutenden Patrons. Tatsächlich war Willibald sehr stark geprägt vom Ideal der "Nachfolge Christi" und von der Idee der "Peregrinatio", der Pilgerschaft um Christi willen. "Ich bin mal weg", so lautet der berühmte Buchtitel eines modernen Autors, der sich auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostella machte. Seine Selbsterfahrungen und die Grenzen, an die er dabei stieß, haben viele Leser begeistert.

Doch was könnte da nicht Willibald alles erzählen? Er war nicht bloß kurz mal weg, sondern jahrelang auf einem Pilgerweg von England durch Frankreich über die Alpen nach Rom, von dort nach Griechenland über die Türkei ins Heilige Land.

Allein vier Jahre lang durchwanderte er Palästina und gab am Ende seines abenteuerlichen Lebens interessante Einblicke in den damaligen Zustand der christlichen Pilgerstätten im hl. Land. Auf dem Rückweg machte er Station in Konstantinopel und dann noch im berühmten Kloster des heiligen Benedikt Monte Cassino. Willibald war durch und durch geprägt vom Geist und der Regel des benediktinischen Ordensvaters. Schon mit fünf Jahren brachte ihn sein Vater Richard zur geistlichen Erziehung und Ausbildung in ein Kloster in Sussex im Süden Englands. Dort genoss er bis zu seinem 20. Lebensjahr eine umfassende Formung und Bildung.

Willibald war ein enger Verwandter des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen. Dieser spürte ihn ihm Jahr 740 in Monte Cassino auf und ging mit ihm nach Rom zu Papst Gregor III. Der Papst erteilte ihm unter Führung des Bonifatius den Missionsauftrag in Germanien. Willibald soll zum Papst gesagt haben: "Wohin du mich sendest, will ich ohne Zögern gehen an jeden Ort der Welt als treuer Zeuge Jesu Christi".

Bonifatius brachte Willibald nach Eichstätt, wo er zum Priester geweiht wurde und von Bonifatius den Auftrag erhielt, in dem damals fränkischen und vorwiegend heidnischen Gebiet um Eichstätt den Glauben zu verkünden. In Eichstätt gründete er ein Benediktinerkloster und eine erste Kirche genau dort, wo heute der Dom steht. Ausgrabungen in den Jahren 1972-75 haben dies bestätigt.

Nach seiner Bischofsweihe in Erfurt wurde ihm im Jahr 745 Eichstätt offiziell als Bistum übergeben. In seiner Lebensbeschreibung wird deutlich, dass Willibald auch im "Land der Bayern" missionierte. Das ist genau die heutige westliche Oberpfalz vom Neumarkter Land bis nach Ingolstadt, also die östlichen und südlichen Teile der Diözese.

"I will follow him", "ich will ihm, dem Herrn folgen", dieses Ideal durchzog das Leben des hl. Willibald bis zu seinem Tod am 7. Juli 787. Es war ein ungewöhnliches Leben, aber das Leben eines Mannes, das für die Kirche und das ganze Bistum zum Segen wurde, bis heute.
06.07.10
Neumarkt: "I will follow him"
Telefon Redaktion


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