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Nicht für Babies

NEUMARKT. Gefahr für Babies: das Neumarkter Gesundheitsamt warnt dringend davor, Säuglingen im ersten Lebensjahr Honig zu geben.

Honig ist zwar ein hochwertiger Naturstoff mit vielen guten Eigenschaften. Bei der Verarbeitung von Bienenhonig können jedoch grundsätzlich Bakterien aus der Umwelt in den Honig gelangen. Besonders gefährlich für Säuglinge ist der Krankheitserreger Clostridium botulinum, der ein lähmendes Gift bildet, erklärte Medizinaloberrat Dr. med. Werner Richter.

Bereits kleine Mengen dieser (im Honig in dieser Dosis für den Erwachsenen völlig ungefährlichen) Erreger führen zu einer Lähmung des Säuglingsdarmes; eine hartnäckige Verstopfung ist dann erstes Krankheitszeichen. Die Erreger vermehren sich explosionsartig im Darm und ihr Gift, das Botulinumtoxin, tritt in den Blutkreislauf über. Es bewirkt eine zunehmende Lähmung aller Muskeln, so dass es neben Darmstillstand zu Schluck- und Augenmuskellähmungen, Lähmungen in den Armen und Beinen, Halteschwäche des Kopfes und schließlich zur Atemlähmung kommen kann. Unbemerkt kann der sogenannte "Säuglingsbotulismus" zum Tode des Babys führen.

Glücklicherweise sei der Säuglingsbotulismus ein sehr seltenes Krankheitsbild. Er entsteht üblicherweise nur bei Kindern im ersten Lebensjahr – ganz besonders in den ersten sechs Monaten. Nur in diesem Zeitraum ist es den Bakterien möglich, den Darm zu besiedeln, sich zu vermehren und ihr Bakteriengift zu bilden. Bei älteren Kindern und Erwachsenen kommt es nicht mehr dazu, vermutlich weil eine stabile Darmflora dem gefährlichen Erreger keinen Platz lässt.

Dr. med. Werner Richter: "Um den Säugling wirksam zu schützen, muss in den ersten zwölf Lebensmonaten vollständig auf jegliche Verwendung von Honig in jeder Form verzichtet werden".

Leider werde immer wieder empfohlen, den Tee für das Baby mit Bienenhonig zu süßen. Auch gäbe es Empfehlungen, bei Trinkfaulheit wunde Brustwarzen mit Honig zu bestreichen. Es müsse jedoch dringend vor jeglicher Gabe von Bienenhonig an Säuglinge im ersten Lebensjahr gewarnt werden.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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