Neue Hauptabteilung
Landrat Albert Löhner begrüßt den neuen Chefarzt René Peter
Handschu mit Handschlag. Mit in der Runde waren (v.l.) Vor-
stand Peter Weymayr, Pflegedienstleiter Werner Bierschneider,
Ärztlicher Leiter Dr. Peter-Hubert Grewe, stellvertretender Vor-
stand Alfons Bauer (oben) und Personalratsvorsitzender Richard
Feihl.
NEUMARKT. Mit der Neurologischen Klinik ist seit wenigen Tagen eine neue Hauptabteilung am Klinikum Neumarkt etabliert. Priv. Doz. Dr. René Peter Handschu wurde zum Chefarzt dieser neuen medizinischen Fachrichtung berufen (
wir berichteten).
Der 42jährige gebürtige Schwabacher ist verheiratet und hat ein Kind. Er absolvierte sein Medizinstudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, in Zürich und Mobile/Alabama/USA. Anschließend war er vornehmlich am Universitätsklinikum Erlangen tätig. Hier erwarb er die Facharztanerkennung, die Zusatzbezeichnung "Intensivmedizin" und habilitierte an der Medizinischen Fakultät.
2007 wurde er zum Oberarzt berufen und ist Initiator und Leiter des Schlaganfallnetzwerkes STENO, einem nordbayerischen telemedizinischen Verbund von drei Schlaganfallzentren mit elf regionalen Kliniken. In diesem Verbund, dem auch Neumarkt angehört, werden akute Schlaganfälle in den Kliniken mittels videogestützter Telekonsile von erfahrenen Schlaganfallexperten in den Zentren co-behandelt.
Seine Tätigkeit im Klinikum Neumarkt hat Handschu bereits im Mai aufgenommen. Dabei hat er sich zusammen mit dem leitenden Oberarzt Frank Janssen zunächst um den Aufbau der neu gegründeten Abteilung am Klinikum gekümmert und die im Haus bereits vorhandene neurologische Versorgung weiter betrieben.
Die Neurologie ist die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems. Entsprechend sind die Organsysteme, die in der Neurologie Berücksichtigung finden, einerseits das Zentralnervensystem, also Gehirn und Rückenmark mit begleitenden Strukturen, wie z.B. Blutgefäße sowie das periphere Nervensystem einschließlich der Verbindung mit den Muskeln und die Muskulatur selbst. So muss die Neurologie einen ganzheitlich-systemischen Blick auf den Patienten werfen, ihn sozusagen von Kopf bis Fuß betrachten.
Die Neurologische Klinik am Klinikum Neumarkt wird ihren Schwerpunkt in der Akutversorgung haben und das Fach in seiner ganzen Breite abdecken. Es werden insbesondere Schlaganfälle und Epilepsien behandelt, aber auch Multiple Sklerose, Parkinson, Demenzerkrankungen, Hirntumoren bis hin zu Störungen der peripheren Nerven und Muskelkrankheiten.
Herzstück wird die durch Oberarzt Frank Janssen bereits aufgebaute Struktur mit der Schlaganfallstation sein. Außerdem wird ein Diagnostikbereich für die stationären Patienten aufgebaut und auch die neurologische Intensivmedizin verstärkt. Neben eigenen Fach- und Assistenzärzten und einem gut ausgebildeten Pflegeteam werden Therapien durch die Physiotherapie des Hauses und externe Praxen für Logopädie und Ergotherapie bereit gestellt. Im Endausbau soll die Abteilung über 30 Betten verfügen.
Dr. Handschu und Vorstand Peter Weymayr sehen es als Ziel an, eine angemessene neurologische Akutversorgung der Bevölkerung sicher zu stellen, die den Anforderungen eines Klinikums der Schwerpunktversorgung entsprechen, hieß es am Mittwoch. Dabei habe die enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie den umliegenden Kliniken eine enorme Bedeutung. So werde der Konsildienst durch die niedergelassenen Fachärzte für Neurologie weitergeführt und ausgebaut werden.
Die Fachrichtung Neurologie wurde im November 2009 vom Krankenhausplanungsausschuss im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit genehmigt. Damit wurde der Bedarf einer neurologischen Hauptabteilung am Klinikum offiziell anerkannt.
Das Klinikum Neumarkt ist ein Schwerpunktkrankenhaus der Versorgungsstufe II mit 429 Planbetten und 8 Behandlungsplätzen für eine Tagesklinik für Schmerztherapie sowie Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Man versorgt in 13 Hauptabteilungen, vier Organzentren, einer Belegabteilung, einer Tagesklinik für Schmerztherapie und zusammen mit mehreren Kooperationspartnern über 20.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten pro Jahr.
07.07.10
Neumarkt: Neue Hauptabteilung