"Noch 2010 nachrüsten"

NEUMARKT. Nach dem Abwasserreinigungskonzept der Gemeinde Berg sind rund 95 Prozent der Haushalte an die 2007 erneuerte, ertüchtigte und erweiterte Kläranlage in Berg-Meilenhofen angeschlossen. Demzufolge müssen etwa fünf Prozent der Haushalte in kleinen Dörfern und Weilern ihr Abwasser dauerhaft in privaten Kleinkläranlagen nach den Regeln der Technik reinigen, bevor das geklärte Abwasser den Vorflutern zugeführt werden darf.

Durch Investitionen in Höhe von 30,8 Millionen Euro in Abwasserreinigung und Abwasserbeseitigung - so Bürgermeister Helmut Himmler - sei die Abwassergüte der Flüsse und Bäche erheblich verbessert worden, so dass z. B. die ehemals sehr stark verschmutzte und belastete Schwarzach wieder zu einem Fischgewässer geworden ist. Die modernen und leistungsfähigen Klärwerke in Neumarkt und Berg sind die wesentliche Ursache dieser positiven Entwicklung.

Die hohen, aber unvermeidlichen Investitionen in den Gewässer- und damit in den Umweltschutz sind nach Aussagen des Berger Bürgermeisters zugleich "verantwortungsbewusste Ausgaben für gute Lebensgrundlagen kommender Generationen".

Die Nachrüstung der biologischen Kleinkläranlagen ist in Berg bereits zur Hälfte erfolgt und dafür habe es staatliche Fördergelder an die Haushalte in Höhe von insgesamt 170.000 Euro gegeben.

Darüber hinaus seien aber noch 77 private Anlagen nachzurüsten und man könne den Bürgern nur sehr eindringlich sofortiges Handeln empfehlen, hieß es. Die Richtlinien für Zuwendungen zu Kleinkläranlagen laufen nämlich am 31. Dezember aus. Nun plant das zuständige Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit eine neue Förderperiode mit einer Laufzeit bis Ende 2014. Allerdings sollen die Förderpauschalen stark - um mehr als ein Drittel - gekürzt werden.

Für eine Anlage mit 4 EW (Einwohnerwerte) soll es noch bis zu 1700 Euro statt den derzeit möglichen 2.750 Euro geben. Bei 6 EW-Anlagen würde der zur Zeit gültige maximale Fördersatz von 3.350 Euro auf im Höchstfall 2.060 Euro abgesenkt.

Sofern die bestehenden Kleinkläranlagen noch nicht nachgerüstet sind, sollten die Bürger sofort tätig werden und einen sogenannten privaten Sachverständigen mit der Sanierungsplanung der Anlage beauftragen. Im technischen Bauamt der Gemeinde Berg ist eine Liste der anerkannten Sachverständigen erhältlich.

Himmler betont, dass die "billigen Provisorien" der Abwasserbeseitigung endgültig vorbei seien und jeder Haushalt nach geltendem Recht zum Betrieb einer Kleinkläranlage unter Einhaltung vorgegebener Reinigungswerte verpflichtet sei. Bei sofortigem Handeln im Jahr 2010 gebe es noch eine sehr bürgerfreundliche Förderung und ab 2011 werde es unter dem Strich wesentlich teurer.

In der Wasserwirtschaft seien nach Auffassung von Bürgermeister Himmler die Aufgaben erst vollständig abgearbeitet, wenn auch die letzte Kleinkläranlage vorgegebene Reinigungswerte erfüllt und Flüsse und Bäche dementsprechend entlastet seien.
09.07.10
Neumarkt: "Noch 2010 nachrüsten"
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