Neue "Mittelschulen"

Im ganzen Landkreis wurden Kooperationsverträge unterschrie-
ben - hier von den Bürgermeistern aus Pilsach, Lauterhofen und
Berg.
NEUMARKT. Gravierende Änderung in der Schul-Landschaft: alle Hauptschulen im Landkreis starten zum neuen Schuljahr als Mittelschulen.
Dazu haben sich die 16 Schulen zu sogenannten Schulverbünden zusammengeschlossen, einige von ihnen sogar landkreisübergreifend.
Der Bayerische Landtag schuf durch eine Gesetzesänderung, die am 1. August in Kraft trat, die Möglichkeit, dass bisherige Hauptschulen auf Antrag der Sachaufwandsträger den Status und die Bezeichnung Mittelschule erhalten, wenn sie alleine oder zusammen mit anderen Schulen in einem Schulverbund ein umfassendes qualifiziertes Bildungsangebot dauerhaft gewährleisten können.
Dazu gehören: der Mittlere Bildungsabschluss, Ganztagsangebote in gebundener (Klassen) oder offener Form, die drei berufsorientierende Zweige Technik, Wirtschaft, Soziales und eine Kooperation mit der regionalen Wirtschaft.
Durch verstärkte Berufsorientierung und erweiterte individuelle Förderung sollen die Mittelschüler zukünftig noch besser für deren Suche nach Ausbildungsplätzen und Arbeitsstellen vorbereitet und für die Bewältigung der wachsenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen fit gemacht werden.
Im neuen Schuljahr haben acht bisherige Hauptschulen in der Oberpfalz von sich aus den Status der Mittelschule erhaltenAllerdings keine aus dem Landkreis Neumarkt. Hier haben sich die Hauptschulen freiwillig in Schulverbünden, einige davon landkreisübergreifend, zusammengeschlossen und erhalten damit auch den Status und die Bezeichnung Mittelschule.
Sechs solcher Verbundlösungen gingen diese Schulen ein:
- Berg, Lauterhofen, Pilsach;
- Deining, Parsberg, Seubersdorf, Velburg;
- Berching, Breitenbrunn, Dietfurt;
- Berngau, Freystadt, Mühlhausen;
- Neumarkt-Weinbergerstraße, Neumarkt- Woffenbacher Straße;
- Postbauer-Heng
davon sind Mitglieder in landkreis- oder bezirksübergreifenden Schulverbünde:
- Postbauer-Heng und Burgthann (Landkreis Nürnberger Land, Mittelfranken)
- Parsberg, Deining, Seubersdorf, Velburg und Beratzhausen (Landkreis Regensburg)
In der Oberpfalz haben damit 83 Prozent aller bisherigen staatlichen Hauptschulen den Status Mittelschule erhalten. ILandkreis Neumarkt starten sogar alle Hauptschulen zum neuen Schuljahr als Mittelschulen. Die zügige Abwicklung der Dialogforen in allen Landkreisen im letzten Herbst und die anschließenden umfangreichen Verhandlungen und Beratungen der Sachaufwandsträger und der betroffen Schulen haben diesen enormen Umsetzungsgrad ermöglicht, hieß es. Der Schulverbund dient nicht zuletzt als Instrument zum Erhalt auch kleiner Schulstandorte, die durch demographische Entwicklung und Übertrittsverhalten akut oder mittelfristig gefährdet sind.
Jeder Schulverbund erhält ein eigenes Budget an Lehrerwochenstunden, mit denen im Schulverbund flexibel Klassen gebildet werden konnten.
Jeweils ein Schulleiter aus dem Verbund wurde von der Regierung der Oberpfalz zum Verbundkoordinator ernannt. Er ist verantwortlich für die Klassenbildung und Lehrerstundenverteilung auf die in allen übrigen Bereichen eigenständig bleibenden Verbundsschulen (
wir berichteten über die Wahl der Korrdinator im Landkreis Neumarkt).
Als beratendes Gremium wurde durch den Gesetzgeber ein Verbundausschuss geschaffen, in dem jede Mittelschule des Verbundes durch den jeweiligen Schuleiter, Elternbeiratsvorsitzenden, Schülersprecher und einen Vertreter des Sachaufwandsträgers repräsentiert wird.
Die bisherige Mindestgröße von 15 Schülern pro Klasse an Hauptschulen gilt nicht mehr für Mittelschulen.
23.08.10
Neumarkt: Neue "Mittelschulen"