Riesige Auswahl

Mit verschiedenfarbigen Schultüten wurden heute die neuen "Verbund-Azubis"
begrüßt: 19 blaue für "Europoles", 18 grüne für "wodego" und sieben hellgraue für
"Rail.One".

Bei der Firma "Dehn" gab es ein Pressegespräch zum Thema
NEUMARKT. Schon lange nicht mehr hatten Berufsanfänger so viel Auswahl bei Lehrstellen, hieß es bei einem Pressegespräch mit IHK, Handwerkern, Arbeitsamt und Politik. Gleichzeitig wurde in den großen Firmen in Neumarkt - wie zum Beispiel bei Pfleiderer - die neuen Lehrlinge begrüßt.
Das Pressegespräch fand bei der Firma
Dehn und Söhne statt, wo sich MdL Albert Füracker mit Vertreter von IHK, Handwerkerschaft und Arbeitsagentur traf. Zuvor waren die neuen Auszubildenden bei Dehn begrüßt worde - wie zeitgleich in zahlreichen anderen Neumarkter Betrieben auch wie zum Beispiel bei den großen Baufirmen
Klebl (
Bericht hier) oder
Bögl (
Bericht hier).
"Bald ein Fremdwort"
NEUMARKT. Das Wort "Lehrstellenmangel" wird bald niemand mehr kennen, hieß es von der IHK in einer Pressemitteilung zum Thema.
Dieser Trend zeichne sich auf dem Lehrstellenmarkt in der Region deutlich
ab. Die Zahl der Schulabgänger sinke, die Sorge um die Fachkräfte der
Zukunft steigt. Vor diesem Hintergrund hätten viele Betriebe heuer schon
frühzeitig Ausbildungsverträge geschlossen.
Stefan Rödl von der IHK Neumarkt sagte in einem Pressegespräch bei der Firma Dehn dass es im Bereich der IHK Regensburg noch etwa 100 freie Lehrstellen gibt, "die Bewerber werden weniger, deshalb müssen wir uns alle bemühen, die Jugendlichen entsprechend zu qualifizieren, damit auch die Ausbildungsreife gewährleistet ist".
MdL Albert Füracker hatte zuvor auf Einladung von Geschäftsführer Thomas Dehn die Auszubildenden der Firma in Neumarkt begrüßt – heuer sind es 40 junge Frauen und Männer, die in elf verschiedenen Berufen ihre Ausbildung angetreten haben.
Die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Maria Denk, sagte, das Handwerk könne in vielen Bereichen noch Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen - im Nahrungsmittelbereich und auch im Verkauf seien Bewerber rar. Auch sie betonte hier die Verantwortung der Eltern – es heiße leider immer noch "du wirst dir doch die Hände nicht schmutzig machen wollen".
Die Chefin der Agentur für Arbeit in Neumarkt, Monika Aurbach, sprach von einer "komfortablen Situation" im Landkreis Neumarkt - bei einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent. Die Betriebe im Landkreis würden durchweg "kräftig ausbilden".
Im Landkreis Neumarkt sind zur Zeit etwa 50 bis 60 Jugendliche noch ohne einen Ausbildungsplatz – zum Teil seien sie auch noch nicht ausbildungsfähig und würden verstärkt gefördert.
MdL Albert Füracker betonte abschließend auch die vielfältigen politischen Aufgaben, die im Bildungswesen in einem immer wiederkehrenden Prozess zu lösen seien. "Bildung ist eine Querschnittsaufgabe für alle Bereiche in der Politik", so Albert Füracker.
Mit einem "Anpfiff" - im wörtlichsten Sinn - begann der erste Arbeitstag bei der Pfleiderer-Tochter
wodego,
Europoles und
Rail.One. Dort hörten nämlich die 44 jungen Berufsanfänger einen lauten Pfiff aus der
Trillerpfeife "Jetzt geht’s los!",
rief ihnen
Europoles-Personalleiterin Nicole Sude zu, die den Nachwuchs
gemeinsam mit
Rail.One-Geschäftsführer Ralf Sobottka und Ulrike Hilger,
kaufmännische Geschäftsführerin des
Business Centers Westeuropa der
Pfleiderer AG, begrüßt hat.
Schultüten zur Begrüßung
Die Vorfreude – und Neugierde – war auch den älteren Jahrgängen der
Verbundausbildung anzumerken. Sie haben für die neuen Azubis
Einführungstage organisiert und Begrüßungsgeschenke gebastelt: Blaue
Schultüten für die 19 jungen Frauen und Männer, die bei
Europoles
angestellt sind, 18 waren für den
wodego-Nachwuchs in grün gehalten und
sieben hellgraue Schultüten – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen
Jahr – hatte
Rail.One zu verteilen.
Die Vielfalt der Ausbildungsberufe im Verbund der drei Firmen ist denkbar
groß: Sie reicht von Industrie- und Bürokaufleuten über Technische Zeichner
und Konstruktions- oder Industriemechaniker, Elektroniker, Betonbauer und
Fachinformatiker bis hin zu Euro-Kaufleuten und Bachelor-Studenten, die ein
duales Studium absolvieren. Darüber hinaus bildet
wodego in diesem Jahr
erstmals wieder Fachkräfte für Lagerlogistik und Kaufleute für Spedition und
Logistikdienstleistungen aus.
Doch ehe die 28 jungen Männer und 16 Frauen ihre erste Ausbildungsstation
antreten, lernen sie sich und die drei Unternehmen im Rahmen der
Einführungstage näher kennen. Zu diesem Zweck stehen unter anderem
Unternehmenspräsentationen,
Workshops und Kennenlern-Spiele auf dem
Programm.
Im Rahmen eines Patensystems stehen den jungen Leuten
außerdem ältere Auszubildende für Fragen zur Verfügung. Im Laufe ihrer
Ausbildung werden die 44 Frauen und Männer alle drei Firmen und damit
verschiedene Branchen, Produkte und Unternehmenskulturen kennenlernen.
"Darüber hinaus profitieren sie von einem außergewöhnlich großen Angebot
an Weiterbildungsmaßnahmen", wie Nicole Sude betonte.
01.09.10
Neumarkt: Riesige Auswahl