Mittelmäßige Ernte

Wichtiger Beitrag zur Biodiversität: eine Streuobstwiese bei Berching.

Die Apfelernte ist heuer eher durchschnittlich.

Mitarbeiter der CAH laden angelieferte Äpfel ab.
Fotos: Archiv
NEUMARKT. Ein regionales soziales Projekt bietet im Landkreis die Weiterverarbeitung von Äpfeln aus der Region zur "Juratäler Apfelschorle" an. Chemischen Pflanzenschutzmittel oder synthetische Düngern sind aber tabu.
Die Apfelbäume in der Region tragen heuer eher durchschnittlich. Der Witterungsverlauf mit der langen Trockenphase im Juli und den nachfolgendem kühlen Regenwetter im August hat dazu geführt, dass auch in diesem Jahr das Obst nicht gut lagerfähig ist. Dies trifft heuer vor allem die normalerweise recht lang lagerfähigen Apfelsorten. Insbesondere der Befall mit "Apfelwickler" (Wurm im Apfel) ist sehr hoch und führt meist zur Infektion mit dem Moniliapilz und dieser lässt die Früchte schnell faulen. Wer größere Mengen zur Verfügung hat, ist gut bedient, wenn er das Obst bald verarbeitet und nur wenig einlagert.
Die Apfelsaftherstellung bei einer der Mostereien, die häufig von einem Obst- und Gartenbauverein betrieben werden bietet sich zunächst an. Zum Beispiel ist die Mosterei in Berching bereits in Betrieb und die Anlage in Sulzbürg vergibt für den 15. September die ersten Termine.
Darüberhinaus findet das Dörren von Obst seit einigen Jahren wieder vermehrt Anhänger.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, Obst abzugeben. Ein regionales, soziales Projekt findet in Kooperation der Christlichen Arbeiterhilfe Neumarkt (CAH), der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins in Berching, dem Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. (LPV) und der
Neumarkter Lammsbräu statt.
Die CAH nimmt die Äpfel ab Montag, 27. September, entgegen. Kontakt ist über die CAH Neumarkt, 09181/4635–0, oder die CAH in Dietfurt, 08464/602412, möglich. Die gesammelten Äpfel werden beim Mosttermin am 30. September bei der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins Berching gepresst. Zu diesem Termin kann auch (nach Anmeldung bei der CAH) noch weiteres Obst direkt bei der Mosterei angeliefert werden . Der Rohsaft wird per Tankwagen zur
Neumarkter Lammsbräu geliefert und dort zu Apfelschorle weiterverarbeitet, abgefüllt und als "Juratäler Apfelschorle" vertrieben.
Voraussetzung für eine Anlieferung ist, dass das Obst nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt oder mit synthetischen Düngern gedüngt worden ist. Außerdem dürfen die Obstbäume nicht an Hauptverkehrsstraßen stehen. Das Obst muss gut ausgereift sein und darf nicht faulen. Für die Anlieferung können 50-Kilo-Säcke bereitgestellt werden. Sue sind bei der CAH in Neumarkt und Dietfurt erhältlich.
Der Landschaftspflegeverband Neumarkt, der die gesamte Aktion organisatorisch begleitet, erhofft sich durch die Vermarktungsmöglichkeit eine Erhöhung des Stellenwertes von Streuobstbeständen. Alte Anlagen würden das Landschaftsbild nachhasltig prägen. Man denke zum Beispiel an die Obstbaumreihen am alten Ludwig-Donau-Main-Kanal, hieß es. Die in den letzten Jahren entstandenen Anlagen würden für den Fortbestand dieser charakteristischen Landschaftselemente im Landkreis sorgen.
Weitere wichtige Aktionen zum Thema sind der in den
Jura 2000–Gemeinden stattfindende Streuobstmarkt und die
Neumarkter Obstbörse. Der Streuobstmarkt findet turnusgemäß am 17. Oktober zwischen 13 und 17 in der Berchinger Innenstadt statt. Die Neumarkter Obstbörse ist heuer am 16. Oktober zwischen 9 und 14 Uhr vor dem Neumarkter Landratsamt.
Nähere Informationen zu beiden Veranstaltungen und zum Apfelsaftprojekt gibt es beim Landschaftspflegeverband Neumarkt unter Telefon 09181/470–338.
08.09.10
Neumarkt: Mittelmäßige Ernte