Der Weltmusik entlehnt

Attila Vural
NEUMARKT. Das Feriengepäck des Schweizer Gitarristen Attila Vural spricht Bände. Wo andere nie ohne ihren Regenschirm verreisen würden – man weiß ja nie, wie das Wetter wird – oder unter keinen Umständen das Kleine Schwarze zu Hause ließen – wer weiß schon, welche unerwarteten Feste gefeiert werden – wird man Attila Vural auch im Urlaub nie ohne seine Gitarre antreffen: Man weiß ja nie, welche Melodie einem über den Weg läuft.
So klingt denn auch seine Musik wie ein großer Koffer voller Ferienerinnerungen – doch es sind keine lässigen Städtekurztrips oder mondscheinschwangeren Segeltörns, die der 1972 geborene Zürcher Gitarrist mit seinen Tönen nachzeichnet. Vielmehr sind es Reisen der offenen Ohren und der suchenden Augen, auf denen sich der Musiker inspirieren lässt von südamerikanisch angehauchten Rhythmen, von Tonfolgen und Motiven, die der Weltmusik entlehnt sind, sowie von erdverbunden melodiösen Ohrwürmern.
Sein unverkennbarer Stil, der eine perkussiv gespielte Gitarre mit subtilen klassischen Saitenklängen vereint, kommt gänzlich ohne zusätzliche Effekte aus, Vural genügen drei Instrumente: einer sechssaitige, eine zwölfsaitige eine 14-saitige Spezialanfertigung in Form einer Mandolinen/Dobro-Kombination.
Vural trat in den USA auf, an der
European Acoustic Guitar Night im Teatro Goethe-Institut in Rom, am Internationalen Gitarrenfestival "Open Strings" in Osnabrück und an den Internationalen Neuöttinger Gitarrentagen.
Wer mit Attila Vural am Samstag in Oberweiling die Reise antritt, wird Orte aufsuchen, die zu entdecken man einer Solo-Gitarre gar nicht zutrauen würde.
06.10.10
Neumarkt: Der Weltmusik entlehnt