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"Große Skepsis" bei CSU
NEUMARKT. Man könne derzeit keine Entscheidung für einen Tunnelbau treffen, hieß es kurz vor der Stadtratssitzung von der CSU.Sehr verhalten reagiert CSU-Vorsitzender Helmut Jawurek auf die Vorschläge aus der UPW und von Oberbürgermeister Thomas Thumann, den Verkehr mittels eines mehrere hundert Meter langen Auto-Tunnels von der Amberger Straße über die Damm-Straße in den Kurt-Romstöck-Ring zu regeln.
"Die Lösung klingt verlockend, weil sie assoziiert, dass dann zwischen Einkaufszentrum und Altstadt nur noch Fußgänger verkehren. Dem ist aber nicht so. Rund 10.000 Fahrzeuge würden auch bei dieser Lösung noch täglich die Dammstraße befahren", so Helmut Jawurek.
Sowohl die "extrem hohen Kosten" von bis zu 40 Millioenn Euro, wie auch noch gar nicht ermittelte Unterhaltskosten, eine überhaupt noch nicht geklärte Grundwasserproblematik (mit einen sehr aufwendigen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren) sowie eine unklare Situation für Fahrradfahrer und Fußgänger an der Kreuzung Unteres Tor stellten das Vorhaben zu jetzigen Zeitpunkt als fragwürdig dar, hieß es in einer Pressemitteilung am Donnerstag kurz vor der Stadtratssitzung.
"Einerseits wird der Verkehr von der Amberger Straße Richtung Volksfest mit einem Tunnel beschleunigt, und dadurch zusätzlicher Verkehr vom Äußeren Ring in die Innenstadt gelockt, andererseits fordern die städtischen Verkehrsplaner dann zusätzliche Barrieren an der Amberger Straße, um das Gegenteil zu bewirken", stellt Kreis- und Stadtrat Arnold Graf heraus. Der an der Kreuzung "sehr erhebliche" Schüler- und Fußgängerverkehr, sowie die zahlreichen Radfahrer würde bei einem geplanten Kreisverkehr wesentlich größeren Gefährdungen ausgesetzt als dies jetzt schon der Fall ist.
Stadträtin Lissy Walter bemängelte, dass in der Klausurtagung des Stadtrates durch die Vortragenden ausschließlich eine Tunnellösung favorisiert worden ist. "Die bereits beschlossenen Senkgärten, für die schon erhebliche Summen investiert worden sind, wurden nicht ernsthaft aktuallisiert."
Gemeinsam mit Bürgermeisterin Ruth Dorner fordert die CSU daher, dass sich die Stadt bei den weiteren Planungen nicht nur auf die Tunnellösung fixiert. Eine ernsthafte Überprüfung der Verkehrslösung A in Kombination mit Senkgärten oder einer Fußgängerüberführung wie auch vom Neumarkter Hermann Dörfler vorgeschlagen, sollte gleichwertig und ernsthaft weiterverfolgt werden.
"Eine Entscheidung für einen Tunnelbau kann derzeit sowieso nicht getroffen werden, weil noch sehr viele Fakten nicht bekannt sind. Hier müssen noch viele Hausaufgaben erledigt werden", stellt Helmut Jawurek fest.
28.10.10
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