"CO2-Bilanz ist negativ"

Die beiden Geschäftsführer Udo Jäger und Rudolf Leitner mit Bürgermeister Willibald Gailler, Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch und Geschäftsführer Berhold Metka (v.l.)
NEUMARKT. Das Institut für Energietechnik (IfE) an der Hochschule Amberg-Weiden hat dem Freystädter Lichtwerbeunternehmen
guttenberger+partner in einer wissenschaftlichen Studie eine "negative betriebliche CO2-Bilanz" im positiven Sinne bestätigt.
neumarktonline hat darüber bereits
kurz berichtet.
Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch von der Hochschule Amberg-Weiden stellte bei einem Pressegespräch am Mittwoch die drei Elemente der CO2-neutralen Fertigung vor. So werde zunächst in der Produktion darauf geachtet, dass energieeffizient gearbeitet wird. Besonderes Augenmerk liege dabei auf Lackier- und Trocknungskabinen sowie Pumpen und wirtschaftlicher Beleuchtung.
Zweites Element sei die Energieeffizienz der Energiezentrale, basierend auf einem hochmodernen Blockheizkraftwerk mit 240 kW elektrischer sowie 220 kW thermischer Leistung.
Abgerundet wird das Konzept durch den Einsatz von erneuerbaren Energien in Form einer Photovoltaikanlage mit 245 KWp sowie der Verwendung von Pflanzenöl als Kraftstoff für das BHKW.
Die Studie stellt die CO2-Emmisionswerte des Jahres 2009 gegenüber:
Der minimale Erdgasbezug der Unternehmens schlägt dabei mit einer CO2-Emission von 49 Tonnen zu Buche, der Strombezug aus öffentlichen Netzen mit 426 Tonnen und der Bezug des Pflanzenöls, das hergestellt, veredelt und transportiert werden muss, mit rund 553 Tonnen CO2.
Dem entgegen steht die umweltfreundliche Stromproduktion im modernen BHKW. Die erzeugten 1,7 Millionen kWh im Jahr 2009 verdrängten herkömmlich hergestellten Strom im Netz und werden mit einer "Gutschrift" von 1.098 Tonnen CO2 bewertet. Auch die Stromproduktion der Photovoltaikanlage verdrängt herkömmlich hergestellten Strom im Netz. Die Gutschrift beträgt hier selbst unter Verwendung konservativer Werte und unter Berücksichtigung der aufwändigen Herstellung der Photovoltaikelemente 126 Tonnen.
Somit beträgt die gesamte CO2-Emmission von
guttenberger+partner im Jahr 2009 "minus 196 Tonnen".
"Ich kenne kein anderes produzierendes Unternehmen in dieser Größe, welches vergleichbare Zahlen vorweisen kann", unterstrich Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch das Ergebnis.
Die enge Zusammenarbeit von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch und dem Freystädter Unternehmen rührt von einer langjährigen Rad-Freundschaft mit Geschäftsführer Rudolf Leitner. 2005 nahm das Unternehmen die erste, kleine Photovoltaikanlage in Betrieb. 2007 übernahm das Unternehmen eine Art Vorreiterrolle und nahm das Blockheizkraftwerk der Firma Burkhardt ans Netz - seinerzeit noch eines der ersten seiner Art. Seit 2009 rundet nun die gigantische Photovoltaikanlage, welches das gesamte Hallendach des Standorts in Freystadt bedeckt, das Energiekonzept ab.
Die Besonderheit des BHKW liegt darin, dass das Unternehmen auch im Sommer die erzeugte Abwärme für den Betrieb der Lackier- und Trocknungskabinen verwerten kann. Im Winter wird diese Wärme zusätzlich zum Heizen der Hallen und Büroräume verwendet.
Die Gesamtinvest-Summe beläuft sich auf knapp eine Million Euro. Die Amortisation ist dabei langfristig auf zehn bis 20 Jahre angesetzt.
"Sehr früh erkannten wir unseren steigenden Energiebedarf aufgrund unseres Unternehmenswachstums. Aus diesem Grund war es uns wichtig, ein Energiekonzept zu erarbeiten, welches langfristige Planungen möglich macht", so Berthold Metka, Geschäftsführer von
guttenberger+partner.
"
guttenberger+partner glänzt in vielen Bereichen!", lobte Freystadts BürgermeisterBürgermeister Willibald Gailler und hob das Unternehmen als größten Betrieb der Gemeinde hervor.
15.12.10
Neumarkt: "CO2-Bilanz ist negativ"