In einer Zeit, in der die Betreuung von Patienten für niedergelassene Ärzte zu einem zunehmend
unkalkulierbaren Unterfangen geworden ist, hat sich der Bayrische Hausärzteverband zu einer
mutigen und bundesweit richtungsweisenden Abstimmung entschieden, indem er am
22.12.2010 über einen kollektiven Ausstieg der Hausärzte aus dem KV-System entscheiden will.
Das Ärztenetz Neumarkt stellt fest, dass von Seiten der Krankenkassen und Kassenärztlichen
Vereinigung ein enormer Druck gegen die Kollegen aufgebaut wird, die sich aufgrund der
politischen und verwaltungstechnischen Regelungen und Entscheidungen der letzten Jahre
gezwungen sehen, die Patientenversorgung außerhalb des KV-Systems durchzuführen.
Existenzielle Ängste werden hier bewusst geschürt.
Wir möchten daher explizit unsere Unterstützung des Vorgehens der Hausärzte ausdrücken.
Gerade auch aufgrund der Erfahrungen mit dem KV-System der vergangenen Jahre erklären
sich die Fachärzte mit den Hausärzten solidarisch. Zugleich wird anerkannt, dass die
Versorgungstätigkeit der hausärztlich tätigen Kollegen aus fachlichen und strukturellen Gründen
von den Fachärzten nicht übernommen werden kann, nicht einmal teilweise oder
vorübergehend. Darüber hinaus ist es offensichtlich, dass auch kein Krankenhaus in Bayern
dazu in der Lage ist, die hausärztliche Patientenbetreuung auch nur zu einem Bruchteil
übernehmen zu können.
Die im Ärztenetz Neumarkt organisierten Arztgruppen werden kein Versorgungskonzept
unterstützen, welches Ärzte ausschließen möchte, die bisher an der Versorgung der Patienten
unserer Region mitwirkten. Dies trifft explizit für Kolleginnen und Kollegen zu, die im Falle einer
kollektiven Rückgabe der KV-Zulassung eine neue Form einer patientengerechten
medizinischen Versorgung anstreben.