Wärme für Berg
NEUMARKT. Ein Wärmeverbund in der Gemeinde Berg will bei der Nahwärmeversorgung künftig mit den Stadtwerken Neumarkt kooperieren.
Nach einem einstimmigen Beschluß des Gemeinderates soll die Nahwärmeversorgung für Berg bereits im Jahr 2011 umgesetzt werden. Bergs Bürgermeister Helmut Himmler und der Neumarkter Stadtwerke–Direktor Manfred Tylla haben sich bereits auf Vertragsgespräche im Januar verständigt. Die Neumarkter Stadtwerke zeigten sich auf Anfrage von
neumarktonline über die Entscheidung sehr erfreut.
Dipl.-Ing. (FH) Markus Weber vom
Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Hochschule Amberg-Weiden erläuterte dem Gemeinderat von Berg die Angebotseinholung für ein Wärmeliefercontracting in einem möglichen Wärmeverbund Schulkomplex, Hotel-Gasthaus "Lindenhof", altes und neues Rathaus, Hotel-Gasthof "Goldener Hirsch", Hotel-Gasthof "Knör", Geschäftshaus und Wohnblock am Hallenbad. Diese näher betrachteten Liegenschaften für ein mögliches Nahwärmenetz weisen einen Wärmebedarf von rund 2,2 Millionen kWh/a.
Weber teilte mit, dass von den acht beteiligten Firmen vier Firmen entsprechende Angebote für ein Nahwärmenetz abgegeben haben, darunter neben den Neumarkter Stadtwerken auch der Maschinenring Neumarkt. Da die Angebote zum Teil unterschiedliche Randbedingungen aufweisen, wurden durch das Institut für Energietechnik zusätzliche Berechnungen zum Vergleich der Angebote durchgeführt.
Nach ausführlicher Diskussion und Anmerkungen aus den Reihen des Gemeinderates zum Für und Wider der verschiedenen Varianten fasste Bürgermeister Helmut Himmler die Vorschläge und Anmerkungen zusammen.
Als Ergebnis zeichne sich ab, dass die Einrichtung eines Nahwärmenetzes mit allen Liegenschaften (die sogenannte "große Lösung") wegen der Höhe der Wärmegestehungskosten nicht machbar sein werde, da sich von den potentiellen Abnehmern wohl keiner für einen Anschluss an das beabsichtigte Nahwärmenetz entscheiden würde.
Ziel der Gemeinde müsse daher sein, die sogenannte "kleine Lösung" - bei der die Gemeinde Berg mit ihren Liegenschaften Schule, Turnhalle und Hallenbad zusammen mit dem Hotel-Gasthof Lindenhof ein Nahwärmenetz bilden könnte - weiterzuverfolgen und wenn möglich auch umzusetzen. Als Anbieter kämen hierfür die Stadtwerke Neumarkt mit dem angebotenen Erdgas-BHKW zum Zuge.
Der Gemeinderat war mit der von Bürgrmeister Himmler vorgeshlagenen Vorgehensweise einverstanden und erteilte ohne Gegenstimme seine Zustimmung.
Demnach sind diese Schritte geplant.
- Rücksprache mit dem Hotel-Gasthof Lindenhof als potentiellen Abnehmer.
- Mit den Stadtwerken Neumarkt als regionaler Partner, welche für die sogenannte "kleine Lösung" ein Angebot mit einem Erdgas-BHKW eingereicht haben, sind konkrete Vertragsverhandlungen zu führen.
- Nach Vorliegen eines konkreten, verfeinerten Angebotes von den Stadtwerken Neumarkt wird dieses dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden.
- Nachdem sich derzeit ein Nahwärmenetz mit allen Liegenschaften (sogenannte "große Lösung) nicht rechnet, sind die Preisentwicklungen der nächsten Jahre abzuwarten. Der Aufbau eines weiteren Nahwärmenetzes für die Liegenschaften im Ortskern von Berg (Rathäuser, Hotel-Gasthöfe "Goldener Hirsch" und Knör) stellt nach wie vor eine Option für die Zukunft dar. Gegebenenfalls könnten beide Nahwärmenetze später sogar zu einem Wärmeverbund zusammengeschlossen werden.
22.12.10
Neumarkt: Wärme für Berg