Gedanken zum Blasiussegen

Von Dekan Richard Distler

Gesegnet werden ist ein Urbedürfnis des Menschen. Das Segnen ist nichts anderes als die Weitergabe des Schöpfungssegens, den Gott von Anfang an in die Welt und in die Herzen der Menschen hineingelegt hat.

So können heute nicht nur Eltern ihre Kinder segnen oder die Gläubigen bei jedem Gottesdienst den Segen des Priesters empfangen und die Brautleute einen ganz speziellen Brautsegen bei ihrer Hochzeit. Bei vielen Einweihungen werden Pfarrer beider Konfessionen gebeten, den kirchlichen Segen zu sprechen.

Der Blasiussegen, der in den katholischen Kirchen jedes Jahr am 3. Februar, am Fest des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius gespendet wird, ist ein ganz persönlicher Segen. Dabei bittet der Priester oder Diakon um Schutz vor allem Unheil und um die Bewahrung vor Halskrankheiten.

Dahinter steht eine Erzählung aus der Heiligenlegende des Bischofs Blasius. Dieser war während der Christenverfolgung im Gefängnis und soll dort einen Buben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, durch seinen Segen und wohl auch durch seine ärztliche Kunst gerettet haben. Denn Blasius war von Beruf auch Arzt in seiner Heimatstadt Sebaste in Armenien und erlitt um das Jahr 316 den Märtyrertod. Er zählt zu den 14 Nothelfern.

Dass an seinem Fest der Segen mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen gespendet wird, hat mitunter einen zweifachen Hintergrund. Eine Frau, die durch Blasius in großer Not Hilfe erfuhr, soll ihm zum Dank Kerzen in die Dunkelheit des Gefängnisses gebracht haben. Der andere Hintergrund verweist auf Christus selbst und die zwei Naturen in Christus, also auf seine göttliche und menschliche Natur. Das bedeutet: Christus allein ist der Ursprung von Heil, Gesundheit und Segen. Im Blasiussegen möchte er deshalb sein Heil auf die Fürbitte des Heiligen jedem Gläubigen ganz persönlich zuwenden.

Dieser besondere Segen wird am Blasiusfest in allen Pfarrkirchen in Stadt und Land gespendet, mancherorts auch schon am Vorabend, am Ende der abendlichen Lichtmessfeier.
02.02.11
Neumarkt: Gedanken zum Blasiussegen
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