"Gut" für Landkreis

"Gut" für den Landkreis Neumarkt: er erhielt die Schulnote 2,28

Mit Ampeln und Schulnoten soll der Überblick zeigen, was an-
geblich besser und schlechter wurde
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
NEUMARKT. Nach Stadt und Landkreis Regensburg wurde der Landkreis Neumarkt mit der Schulnote 2,28 zu den drei unternehmerfreundlichsten Gebieten der Oberpfalz gewählt.
Über 80 Prozent der von der IHK befragten Unternehmer sahen eine positive Entwicklung des Landkreises Neumarkt - oder wenigstens keine Veränderung zum Stand vor fünf Jahren. 19,5 Prozent wollten einen zumindest teilweise negativen Verlauf entdeckt haben.
Während der Landkreis bei den meisten abgefragten Faktoren zulegte, gab es auch Einzel-Punkte, die bei der "IHK-Standort-Zufriedenheitsanalyse" schlechter bewertet wurden als bei der gleichen Umfrage vor fünf Jahren.
Darunter befanden sich zum Beispiel bei den Standortkosten die Höhe der Gewerbe- und Grundsteuer und der Personalkosten, bei der Verkehrssituation die Erreichbarkeit des Unternehmens, die regionale und überregionale Verkehrsanbindungen sowie die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt, die Fachkräfteverfügbarkeit, die Innenstadtattraktivität und die Einkaufsmöglichkeiten.
Negativer wurde von den Unternehmern, die auf die IHK-Umfrage antworteten, auch die "Unternehmensfreundlichkeit der Verwaltung" bewertet.
Doch für die meisten Parameter gab es bessere Noten als vor fünf Jahren. Stefan Rödl, der Vorsitzende des IHK Gremiums Neumarkt, zeigt sich deshalb auch erfreut
über das gute Abscheiden des Landkreises: "Dieses Ergebnis ist ein Pfund,
mit dem wir im Standortwettbewerb, besonders auch innerhalb der
Metropolregion Nürnberg, punkten können." Allerdings sieht er keinen Grund,
"in Zufriedenheit zu erstarren", sondern einen Ansporn, noch besser zu
werden. Man müsse sich gemeinsam anstrengen, das Angebot an Fachkräften in
der Region zu verbessern und die Wirtschaftsfreundlichkeit in der
Verwaltung zu erhöhen.
Der Landkreis Neumarkt ist wegen seiner
Nähe zum Ballungsraum Nürnberg weniger auf den Wirtschaftsraum Oberpfalz /
Kelheim ausgerichtet als der übrige IHK-Bezirk.
Die Durchschnittsnote von 2,28 stelle dem Standort ein gutes Zeugnis aus, hieß es. Die Unzufriedenheit über die Fachkräfteverfügbarkeit sei im
westlichsten Landkreis des IHK-Bezirks noch deutlicher ausgeprägt als im Rest des
Befragungsgebiets. Dringend gegensteuern müsse man nach Ansicht der befragten
Unternehmen auch bei der Unternehmensfreundlichkeit der Verwaltung.
Die Standortfaktoren mit den höchsten Zufriedenheitswerten:
- Wohnen und Wohnumfeld 1,91
- Umwelt- und Lebensqualität 1,94
- Loyalität und Motivation der Mitarbeiter 1,95
Die Standortfaktoren mit den niedrigsten Zufriedenheitswerten:
- Fachkräfteverfügbarkeit 2,63
- Energiepreise 2,78
- Abbau von Verwaltungsauflagen 2,79
Zum zweiten Mal nach 2005 ermittelte die IHK das
Stimmungsbild der Wirtschaft in der Region. Mehr als zehn Prozent aller im
Handelsregister eingetragenen Unternehmen aus dem IHK-Bezirk beteiligten
sich an der Umfrage und bewerteten ihren Betriebsstandort an Hand von 45
Kriterien mit Schulnoten.
Im Durchschnitt geben Ostbayerns Unternehmer der Region eine Note von 2,33. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr.
Jürgen Helmes glaubt die Stärken der Region zu kennen: "Bei den Firmen stehen die
Loyalität der Mitarbeiter, die Umwelt- und Lebensqualität sowie der Faktor
Wohnen und Wohnumfeld hoch im Kurs." Negativ bewerten gerade kleine und
mittlere Unternehmen bürokratische Hürden, hohe Energiepreise und die
zukünftige Versorgung mit Fachkräften.
Standortvorteile überwiegen
Die Ergebnisse von 2010 unterscheiden sich mit wenigen Ausnahmen nicht groß
von den Ergebnissen 2005. "Erfreulich ist auch, dass die Ergebnisse mit
namhaften Standortrankings übereinstimmen, die nicht auf den persönlichen
Einschätzungen der Unternehmerinnen und Unternehmer, sondern auf Daten und
Fakten beruhen", so Helmes.
Gefragt nach der Einschätzung der
Standortentwicklung in den letzten fünf Jahren stellen 31,3 Prozent der
Unternehmen keine Veränderung fest. Immerhin 25 Prozent bescheinigen eine
positive Entwicklung, nur 3,8 Prozent sehen am Standort Oberpfalz
einen Negativtrend. Der IHK-Bezirk steht damit gut da: 36 der 45
abgefragten Standortfaktoren werden von den befragten Unternehmen mit einer
Note besser als 2,5 und damit als Standortvorteile bewertet.
neumarktonline-Leser (mit schneller Internet-Verbindung!) können die vollständige IHK-Standortzufriedenheitsanalyse hier herunterladen (PDF, Achtung: 12.5 mb)09.02.11
Neumarkt: "Gut" für Landkreis