Gespräch mit Vor-Vorgänger

Oberbürgermeister a.D. Kurt Romstöck und der amtierende OB Thomas Thumann im Gespräch
NEUMARKT. OB Thomas Thumann hat sich mit seinem Vor-Vorgänger Oberbürgermeister a.D. Kurt Romstöck zu einem Erfahrungsaustausch im Rathaus getroffen.
Dabei ging es um die Stadtentwicklung früher und heute, um Möglichkeiten der weiteren Gestaltung in der Stadt und um aktuelle Projekte, hieß es am Montag. So war die Schulsituation, insbesondere der Ausbau der Theo-Betz-Schule zur Ganztagesschule, genauso ein Gesprächspunkt wie der mögliche Ausbau der B8 im Bereich Weißmarter durch das Staatliche Bauamt.
Auch die Innenstadt und ihre Aufwertung im Hinblick auf das Untere Tor sowie die Verkehrslösungen waren Themen, die die beiden eingehend erörterten. Auf die Frage nach einer Tiefgarage in der Unteren Marktstraße erinnerte Romstöck an seine Amtszeit, als sich eine ausgiebige Diskussion darüber lange Monate hingezogen hatte, wobei damals die Einbeziehung des Oberen Marktes für eine Tiefgarage mit angedacht war.
Er selber habe die Bausubstanz gerade am Oberen Markt nicht für geeignet angesehen. Schließlich hätten sich bei zahlreichen anderen Bauvorhaben immer wieder Schäden an den bestehenden nebenstehenden Gebäuden ergeben. Er hatte damals daher stattdessen die Umgehung der Altstadt über den heute nach ihm benannten Kurt-Romstöck-Ring, die Ringstraße und die Freystädter Straße vorangetrieben und realisiert. Ohne diese Umgehung wäre aus Romstöcks Sicht "Neumarkt schon lange eine tote Stadt".
Im Hinblick auf die Verkehrslösung Unteres Tor sagte er, dass dies schon zu seiner Zeit ein aktuelles Thema gewesen sei, hier eine Unterführung oder eine Brücke zu installieren. Auch weitere Punkte wie das frühere Altenheim am Residenzplatz, die Große Jurahalle und deren Sanierung oder die geplanten Maßnahmen für den Brandschutz oder die Stadthalle waren weitere Themen in dem knapp zweistündigen Gespräch.
Die jetzt zwischen Stadt und Landkreis im Hinblick auf das Ganzjahresbad vorgelegten Vorschläge zur Übernahme des Kreishallenbades bezeichnete er als einen guten Ansatz.
Für Oberbürgermeister Thumann habe sich in dem Gespräch gezeigt, dass Stadtentwicklung und die Umsetzung von Projekten schon immer ein harter und steiniger Weg gewesen seien. Gerade das Beispiel historischer Reitstadel, der in der Amtszeit von Kurt Romstöck realisiert worden sei, belege, dass es zu keinem Projekt eine hundertprozentige Zustimmung geben könne und man oft eine lange "Durststrecke" überstehen müsse, bis es zur Realisierung kommt und die Ergebnisse letztlich doch die meisten überzeugen, sagte Thumann.
Aus heutiger Sicht sei der Reitstadel ein unverzichtbarer Bestandteil Neumarkts und ein weit über die Stadt hinaus bekannter Kammermusiksaal. Auch die schon erwähnte Altstadtumgehung über den Kurt-Romstöck-Ring sei ein Beleg dafür, dass zwischen der Idee und ihrer Realisierung oft viele Jahre liegen können. Dies gelte auch heute, wo nach seiner Ansicht die Bürger noch mehr in die kommunalpolitischen Entwicklungen mit eingebunden werden, Anforderungen der EU, etwa bei der Ausschreibung beachtet und viele weitere Details nach den verschiedensten Gesetzen abgearbeitet werden müssen.
All dies mache Vorhaben komplexer, unübersichtlicher und aufwändiger, sagte Thumann. Einig waren sich der amtierende und der frühere Oberbürgermeister auch darin, dass es eine große, aber auch sehr schöne Herausforderung sei, seine Heimat mitzugestalten.
21.02.11
Neumarkt: Gespräch mit Vor-Vorgänger