Basketballer triumphieren

NEUMARKT. So unerwartet dieser Sieg war, so groß war der Jubel der wackeren Basketballer des SV Stauf in fremder Halle. Denn mit dem triumphalen 87:77-Erfolg nach gleich zweifacher Verlängerung und viel Nervenkitzel in Passau hatte wirklich kaum jemand rechnen können unter diesen Vorzeichen.

Ihr letztes Auswärtsspiel der Bayernliga-Saison traten die Oberpfälzer mit einer regelrechten Rumpftruppe an. Gleich fünf Stammspieler fielen aus. So schnürte Trainer Christian Frank selbst die Schuhe, um mit Jugendspieler Johannes Haubner seine verbliebenen fünf Akteure zu ergänzen. Später sollte scherzhaft das Wort von den "Glorreichen Sieben" die Runde in der Staufer Kabine machen. Denn was die dezimierte Truppe zustande brachte, war nichts weniger als der sichere Klassenerhalt für den SV. Eine weitere Spielzeit in der sechsthöchsten deutschen Liga ist den Korbjägern sicher. Der sechste Tabellenplatz ist ihnen bei nur noch einem ausstehenden Match ebenfalls nicht mehr zu nehmen.

Die Art und Weise, wie dies gelang, wird noch lange Zeit in den Köpfen der Staufer bleiben. In einem denkwürdigen Spiel zeigte Franks Mannschaft alle Tugenden: Kampf, Leidenschaft, Ruhe, Nervenstärke und Teamplay. Vieles davon blieb zuletzt in vielen verlorenen Partien ungesehen. Gegen die Passauer sollte plötzlich alles gelingen. Wenn auch diese Partie mit Höhen und Tiefen lief. Das Spiel bot alles, was sich der Basketballfan nur wünschen konnte und war an Dramatik kaum zu überbieten.

Das erste Viertel sicherten sich die Gäste knapp mit 22:17. Es ging weiter rauf und runter. Keiner konnte sich Absetzen, bis den Passauern ein Lauf von 11:0 Punkten in Folge gelang und sie eine 41:31-Führung mit in die Pause nahmen. Das Spiel schien da den erwarteten Gang zu nehmen. Ohne große Wechselgelegenheiten waren die SV-Korbjäger etwas müde geworden. Das nutzten die Niederbayern aus.

Doch dann zeigten die Staufer, dass sie in den vergangenen Monaten nicht umsonst harte Kondition gebolzt hatten. Sie kamen in der zweiten Hälfte mit Macht zurück. Passau tat sich zusehends schwerer gegen die starke Staufer Raumverteidigung. Und im Angriff blies der SV zur Attacke. Kapitän Roland Weigl und Center Simon Albert waren mit jeweils 23 Punkten die Staufer Topscorer, Christian Rehberger steuerte gleich 19 seiner 21 Treffer nach der Hälfte bei. Lukas Fuhrmann kam auf 15 Punkte. Sie spielten alle nahezu durch. Mit großem Engagement holte der Außenseiter auf. Zum Ende der regulären Spielzeit war die Partie beim Stand von 62:62 tatsächlich wieder ausgeglichen.

Diesen moralischen Schub nahm der SV mit in die erste Verlängerung, die nun auf Messers Schneide verlief. Stauf lag Sekunden vor dem Ende vorne. Doch mit der Schlusssirene traf der Passauer Philip Moschek einen verrückten Drei-Punkt-Wurf aus der Ecke und erzwang noch eine weitere Overtime (71:71).

Die Gäste waren nun aber nicht mehr zu halten, auch wenn die Hausherren sie mit vielen Fouls bremsen wollten. Während Passau nur jeden dritten Strafwurf nutzte, blieb die Staufer Freiwurfquote geradezu atemberaubend. Roland Weigl versenkte alle acht seiner Versuche. Simon Albert (bisher bei 35 Prozent) traf immerhin fünf von acht, davon zwei immens wichtige zum Ausgleich in letzter Sekunde der regulären Spielzeit. Und Christian Rehberger (sonst ebenfalls unter 50 Prozent) behielt bei neun von elf Versuchen die Nerven, besonders in den Verlängerungen.

Die Passauer sprachen von einem verdienten Sieg des SV, als sich die Frank-Truppe jubelnd in den Armen lag. Stauf steht nun ein völlig befreiter Saisonausklang mit dem Heimspiel am Samstag gegen Tegernheim (19 Uhr, Hauptschule West) ins Haus.
23.03.11
Neumarkt: Basketballer triumphieren
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