Atomdebatte bringt Mitglieder


Bei der ersten Mitgliederversammlung im November letzten Jahres.


Das Windkraftwerk "Pilsach 1"


Der Vorstand und Aufsichtsrat bei der Gründungsversammlung
NEUMARKT. Sie feiert am Mittwoch ihren ersten Geburtstag, ist aber dem Krabbelalter längst entwachsen: die Bürgergenossenschaft "Jurenergie eG" kann sich nach der neu entbrannten Debatte um den Atomausstieg über immer mehr Mitglieder freuen.

Am 13.April 2010 gründeten 79 Bürger gemeinsam die Bürgergenossenschaft "Jurenergie eG" mit Sitz in Neumarktt. Damit ging das vom Landkreis Neumarkt und der Regina GmbH initiierte Projekt, Bürger an der Wertschöpfung von Anlagen für Erneuerbare Energien zu beteiligen, offiziell an den Start.

Die von den Vorständen Carsten Borrmann, Michael Vogel und Bernhard Pürzer geführte Jurenergie eG ist eine ehrenamtlich geführte Bürger-Genossenschaft mit dem Ziel, den Anteil an regenerativer Energie im Landkreis Neumarkt zu erhöhen und damit zu einer regionalen, zukunftsfähigen Energieversorgung beizutragen. Dazu investiert sie in unterschiedliche Arten von Erneuerbarer Energie im Landkreis Neumarkt.

Gleichzeitig will die Jurenergie eG dazu beitragen, dass die Wertschöpfung im Landkreis bleibt und die Bürger durch jährliche Ausschüttungen selbst von den Erträgen dieser Anlagen profitieren können. Eine Beteiligung ist ab 500 bis höchstens 100.000 Euro möglich.

In ihrem ersten Lebensjahr hat sich die Jurenergie eG prächtig entwickelt, hieß es im Vorfeld des Geburtstages. Schon in der Gründungsversammlung wurden Mitgliedsanteile in Höhe von insgesamt rund 300.000 Euro gezeichnet.

Mittlerweile hat sie 268 Mitglieder, die ein Kapital von insgesamt 1.631.000 Euro eingebracht haben. Gerade seit den Ereignissen von Japan und der neu entbrannten Debatte um den Atomausstieg ist ein verstärkter Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, hieß es.

Im letzten Jahr wurden Investitionen in Höhe von rund 850.000 Euro getätigt. Im Wesentlichen handelt es dabei um drei Photovoltaikanlagen in Parsberg, zwei PV-Anlagen in Pyrbaum sowie um die Beteiligung an zwei Windkraftanlagen im Gemeindebereich Pilsach. Dazu kommt eine weitere Beteiligung an mehreren bereits bestehenden PV- und Windkraftanlagen in Neumarkt, Pilsach und Deining.

Derzeit werden weitere PV-Anlagen in Pilsach und Berg mit einem Investitionsvolumen von 400.000 Euro realisiert. Darüber hinaus stehen aktuell noch mehrere attraktive Großprojekte an, für deren Realisierung die Jurenergie eG allerdingsnoch weiteres Kapital und weitere Mitinvestoren benötigt.

Schon nach einem Jahr habe sich die Jurenergie eG als "gewichtiger Akteur" beim Thema regionale Energie positioniert, sagte Landrat Löhner. Die Genossenschafts sei "schon nach einem Jahr eine echte Erfolgsgeschichte" und zeige, was mit bürgerschaftlichem Engagement in kurzer Zeit auf die Beine gestellt werden kann.

Die dynamische Entwicklung des Gründungsjahrs soll sich auch in Zukunft fortsetzen, so Vorstandssprecher Carsten Borrmann. Schließlich hat die Jurenergie eG auch langfristige Visionen: Spätestens zum zehnten Geburtstag möchte man als Energieversorger auftreten, hieß es.
11.04.11
Neumarkt: Atomdebatte bringt Mitglieder
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