Die UPW-Stadtratsfraktion wird sich diese wichtigen Entscheidungen zur Verkehrsführung nicht leicht machen! Sie wird alle denkbar möglichen Varianten unter der Federführung ihres Verkehrsreferenten Jakob Bierschneider genauestens auf den Prüfstand stellen und analysieren.
Die UPW wird alles mittragen, was Sinn macht und der bestmöglichen Anbindung vom Neuen Markt zur Altstadt förderlich ist. Unstrittig sehr gut ist bereits die jetzt vorgelegte Planung der oberirdischen Verkehrsführung mit Ampelanlage für Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer.
Bei diesen fundamentalen Entscheidungen zählen sachorientierte Argumente, Fakten und Zahlen, auch für einen möglicherweise gemeinsamen Kompromissvorschlag für alle politischen Vertreter mit einer breiten Mehrheit im Stadtrat. Für weitere taktische Verzögerungen aus Wahlkampfmotiven hat die UPW jedoch kein Verständnis.
Die Fa. Bögl braucht jetzt klare Verhältnisse, um das "Mega-Projekt Neuer Markt" sinnvoll weiter voran zu bringen. Deshalb soll die Entscheidung zur Verkehrsführung Unteres Tor noch vor der Sommerpause im Juli gemeinsam im Stadtrat gefällt werden.
Für die UPW-Stadtratsfraktion
Dr. Werner Mümmler
Die SPD-Stadtratsfraktion hat bei der Senkgartenlösung 2008 im Stadtrat dagegen gestimmt.
Wir waren diejenigen, die immer gesagt haben, die Menschen wollen nicht durch eine Unterführung laufen. Die Senkgärtenvariante sah vor, Fußgänger und Fahrradfahrer unter die Erde zu schicken - ein Irrsinn!
Die Firma R u.T. hat unserer Ablehnung recht gegeben.
Wir können uns noch gut an die Sondersitzung des Stadtrates vom Oktober 2010 erinnern, in der uns Dr. Huber-Erler erklärte, "heute schickt man die Leute nicht mehr unter die Erde, man weiß die Akzeptanz einer Unterführung ist begrenzt".
Dr. Huber-Erler kam nach vergleichender Bewertung zu folgendem Fazit: Aus fachlicher Sicht könne man zwei Varianten umsetzen, nämlich Variante A (signalisierte Knotenpunkte) und Variante C (Tunnel und zwei Kreisel).
Die Tunnellösung sei die beste Lösung aber auch die teuerste, so der Gutachter.
Die SPD hatte sich nach reiflicher Überlegung für die Variante Tunnel entschieden, und wir sehen dies heute noch als die beste Lösung an. Folglich haben wir in der Sitzung im Oktober 2010 gegen die Doppelplanung gestimmt.
Herr Johann Bögl hat bei der interfraktionellen Sitzung am 24.05.2011 auf Nachfrage der SPD erklärt, dass er die Tunnelvariante für die beste Lösung hielte, auch technisch machbar, aber aufgrund der bekannten Gründe, der Firma die Zeit "davonlaufe".
Wir Sozialdemokraten sind realistisch genug Gegebenheiten zu akzeptieren. Das heißt für uns aber auch, dass die neuen Planungen, die uns nun vorgestellt wurden "unter der Erde und über der Erde" sorgsam aber zügig diskutiert werden müssen. Die Frage, ob wir eine Tiefgarage unter der Nürnberger Straße brauchen muss in Konsens mit den Stadtwerken geklärt werden.
Im übrigen sei hierbei schon die Frage erlaubt, ob diese zusätzlichen Parkmöglichkeiten der Altstadt mehr schaden als nutzen.
Die SPD-Stadtratsfraktion wird in jedem Fall an der Lösung der Verkehrsfrage Unteres Tor konstruktiv mitarbeiten.
Für die SPD-Stadtratsfraktion
Gertrud Heßlinger
Die Grünen befürworten nunmehr die oberirdische Verkehrslösung mit Ampelanlage, nachdem der Tunnel bedauerlicherweise wohl nicht realisiert werden kann. Der Grundsatz Fußgänger und Radfahrer auf die Erde und nicht darunter muss weitgehendst möglich gewahrt bleiben.
Sie werden sich nicht unbedingt gegen eine kurze unterirdische Fußgängerpassage vom Unteren Tor unter der Dammstraße zum Einkaufszentrum, versperren, um endlich zu einer Lösung am Unteren Tor zu gelangen. Die Grünen lehnen weitere unterirdische Unterführungen und eine zusätzliche Tiefgarage unter der Nürnberger Strasse ab.
Beide Maßnahmen dienen weder der Altstadt, noch einer Verbesserung der Verkehrsführung Unteres Tor.
Für die Grünen
Thomas Leykam
Schüler gehen nur ungern durch Unterführungen, wenn es oberirdisch einfacher und bequemer ist. Radfahrer haben unterirdisch nichts verloren. Die kurze Fußgängerpassage mit dem Brunnenplatz dürfte sich jedoch positiv auf die Altstadt auswirken. Die zusätzliche Tiefgarage dient jedoch eher dem Landratsamt als der Altstadt.
Die FDP schließt sich daher in der Argumentation generell der UPW an und tendiert zu dem Ergebnis der Grünen.
Für die FDP
Helga Hoerkens