Süden betroffen
NEUMARKT. Der Raum Neumarkt wurde vom Unwetter verschont, im südlichen Landkreis gab es allerdings viele vollgelaufene Keller.
Das ist das erste Fazit der Feuerwehren nach der Gewitternacht: die Feuerwehren hatten vor allem im Raum Dietfurt und Breitenbrunn viel zu tun, während im nördlichen Landkreis kaum Schäden entstanden.
neumarktonline hatte schon Stunden zuvor auf seiner
Wetterseite vor dem Unwetter gewarnt.
Die Polizei berichtete von Verkehrsbehinderungen im südlichen Landkreis, wo durch die starken regenfälle Erdreich auf die Straßen gespült worden ist. Zu Straßensperrungen kam es jedoch nur kurfristig: "Zu dieser Zeit war sowieso nur unterwegs, wer unbedingt mußte", sagte ein Polizeisprecher zu
neumarktonline.
Kurzzeitige Behinderungen wurden zwischen Griesstetten und Arnsdorf, zwischen Hamberg und Herrnried sowie bei Parleithen gemeldet.
In Nachbarlandkreisen wütete das Unwetter umso stärker: In den Abend- und Nachtstunden war eine aus Südwesten kommende Gewitterfront über die gesamte Oberpfalz hinweggezogen, was zahlreiche Einsätze der Hilfskräfte zur Folge hatte. Betroffen war die gesamte Oberpfalz, der Schwerpunkt des Unwetters lag jedoch mit den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf in der Mitte des Regierungsbezirks.
In der Zeit von 16 bis 1.30 Uhr registrierte die Einsatzzentrale Oberpfalz 40 unwetterbedingte Einsätze.
In der Mehrzahl handelte es sich um vollgelaufene Keller, ausgehobene Gullydeckel und überflutete oder überschwemmte Straßen. Teilweise waren die Fahrbahnen so stark verschmutzt, dass die Feuerwehren und Straßenmeistereien zur Reinigung auch schweres Gerät in Form von Radladern oder Kehrmaschinen einsetzen mussten. Vereinzelt blockierten auch umgestürzte Bäume die Straßen.
Durch Blitzeinschläge kam es zu mehreren Schadensfällen:
Gegen 21.40 Uhr schlug in Burglengenfeld während eines Gewitters ein sogenannter "kalter Blitz" in das Dach eines freistehenden Einfamilienhauses ein. Der Blitz durchschlug das Dach und beschädigte die Giebelwand sowie eine Zwischendecke. Zudem wurden im Haus zahlreiche Elektrogeräte beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich insgesamt auf rund 20.000 Euro. Eine 59jährige Hausbewohnerin erlitt einen Schock und musste ärztlich behandelt werden.
Bereits gegen 17 Uhr hatte in Roding, Ortsteil Oberkreith, ein Blitz in den Kamin eines Wohnhauses eingeschlagen und einen Sachschaden von rund 5000 Euro angerichtet.
Ebenfalls Blitzschlag dürfte als Ursache für einen Brand im Landkreis Schwandorf in Frage kommen.
Gegen 23.30 Uhr ging über Schwarzenfeld, Ortsteil Deiselkühn, ein schweres Gewitter nieder, was auch zum Stromausfall in der gesamten Ortschaft führte. Etwa eine halbe Stunde später bemerkte ein Autofahrer, dass im Dorf eine landwirtschaftliche Stallung brannte.
Es handelte sich dabei um einen etwa 25 Mal 15 Meter großen gemauerten Stall mit darüber liegendem, in Holzbauweise errichteten Heustadel, der vermutlich durch Blitzeinschlag Feuer gefangen hatte. Der Stall brannte bis auf die Grundmauern nieder, landwirtschaftliche Geräte und eingelagertes Heu wurden ein Raub der Flammen.
Von den im Stall befindlichen Tieren, zwei Schweine und vier Jungrinder, konnten lediglich die beiden Schweine gerettet werden. Der Gesamtsachschaden wird auf etwa 200.000 Euro geschätzt.
Die Feuerwehren aus Schwarzenfeld und umliegender Ortschaften, die mit etwa 100 Einsatzkräften zur Brandbekämpfung vor Ort waren, konnten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und andere Nebengebäude verhindern. Verletzt wurde niemand.
01.06.11
Neumarkt: Süden betroffen