"Gute Strukturen"


Auch Neumarkt war bei der Tagung in Berlin vertreten

"Projektruinen drohen"

NEUMARKT. Die SPD-Abgeordnete Marianne Schieder kritisierte, daß der Bundeszuschuß für Mehrgenerationenhäuser gesenkt wurde.

"In meinem Wahlkreis und meinen Betreuungswahlkreisen leisten die Mehrgenerationenhäuser in Maxhütte-Haidhof, Waldmünchen, Amberg, Neumarkt, Illschwang und Grafenau wertvolle Arbeit und bieten passgenaue Angebote für alle Generationen", erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete.

Allerdings sei die Zukunft der Mehrgenerationenhäuser teilweise ungewiss. Die Bundesregierung habe sich nicht ausreichend für den Fortbestand der bereits bestehenden Häuser eingesetzt. Das Bundesprogramm werde neu ausgeschrieben und die Träger von Häusern müßten sich neu bewerben.

Hinzu komme, dass der jährliche Bundeszuschuss pro Mehrgenerationenhaus ab 2012 von 40.000 auf 30.000 Euro sinke. Insbesondere in strukturschwachen Regionen und im ländlichen Raum droht "die Gefahr von Projektruinen", kritisiert MdB Marianne Schieder. Besonders kritisch sieht sie, dass die Bundesregierung keine Übergangslösung für diejenigen Häuser, deren Bundesförderung bereits vor Ablauf des Jahres 2011 auslaufe, geschaffen habe. Sie bedauert, dass in Zukunft bundesweit nur noch 450 statt 500 Häuser gefördert werden sollen.
NEUMARKT. In Neumarkt ist man zuversichtlich, daß das Bürgerhaus erneut in das "Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser" aufgenommen wird.

Der Leiter des Neumarkter Bürgerhauses, Ralf Mützel, nahm am "Tag der Mehrgenerationenhäuser" an der Tagung in Berlin teil, bei der die vorbildliche Arbeit aller Aktiven in den Mehrgenerationenhäusern gewürdigt wurde.

In Neumarkt macht man sich große Hoffnungen, daß man mit seiner neuerlichen Bewerbung wieder in das Aktionsprogramm aufgenommen wird, das vom Bund zu 75 Prozent und von der Stadt zu 25 Prozent getragen wird. Man habe in Neumarkt gute Strukturen aufgebaut und außerdem gute Leute, sagte Mützel zu neumarktonline. Er zeigte sich sehr zuversichtlich, zumal auch die Stadt hinter dem Projekt steht.

Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend empfing in Berlin Vertreter der 500 Mehrgenerationenhäuser aus ganz Deutschland. Kues dankte den Verantwortlichen für ihr Engagement vor Ort und ermutigte sie, auch weiterhin Menschen für die Arbeit in den Häusern zu gewinnen: "Mit großem Engagement haben Sie Ihre Mehrgenerationenhäuser und damit das ganze Aktionsprogramm zu einer Erfolgsgeschichte gemacht, die auch in die Zukunft trägt."

Das vom Familienministerium geförderte Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser läuft seit dem Jahr 2006. In den 500 Häusern engagieren sich heute bundesweit über 16.000 freiwillig Aktive, täglich werden die Häuser von über 40.000 Besuchern genutzt. Wegen des Erfolgs des Aktionsprogramms habe sich das Bundesfamilienministerium mit Nachdruck für ein Folgeprogramm eingesetzt, das generationenübergreifende Angebote noch stärker in den Mittelpunkt rückt, hieß es.

Das Bürgerhaus Neumarkt ist eines der Mehrgenerationenhäusern in Deutschland. Sie sollen eine zeitgemäße Antwort auf viele gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit sein, hieß es. Sie würden einen aktiven Beitrag für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten und Menschen aller Altersgruppen und Kulturen zusammen bringen, das freiwillige Engagement der Bürger aktivieren, und jungen Familien helfen und Ältere unterstützen.

Auch im Bürgerhaus Neumarkt werden zahlreiche Angebote für alle Altersgruppen bereitgestellt und es findet ein lebendiger Austausch zwischen verschiedenen Generationen statt. Oberbürgermeister Thomas Thumann ist vom Erfolg des Bürgerhauses als Mehrgenerationenhaus überzeugt: Nur durch das große Engagement der Bürger sei die Vielfalt der Angebote in dieser Form möglich.

Über 40 regelmäßige Angebote werden von den Mitarbeitern des Bürgerhauses für verschiedenste Zielgruppen organisiert. "Durch die geplante Erweiterung und Sanierung unseres Bürgerhauses zeigen wir als Stadt Neumarkt, dass wir die Ziele des Mehrgenerationenhaus-Programms auch weiterhin bestmöglich umsetzen wollen", so Thumann.
07.06.11
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