Neumarkt für Fukushima
Von Fumie Iso-Haubner
Im Rahmen des Altstadtfestes der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz vom 17.-19. Juni 2011 veranstalten wir, der Japanischkurs der Volkshochschule Neumarkt, eine Spendenaktion zu Gunsten der japanischen Präfektur Fukushima.
Nach der Katastrophe im meinem Heimatland, besonders im meiner zweiter Heimat Fukushima, war ich wochenlang traurig und einfach hilflos. Aber die starken Menschen in Fukushima, und die lieben Menschen im Landkreis Neumarkt, die mich gefragt haben, wie sie am besten Japan unterstützen können, und die mir viel Mitgefühl gegeben haben, haben mir Kraft für diese Spendenaktion gegeben. Ich bin sehr froh, dass wir mit großer Unterstützung der Vhs Neumarkt und mit mehr als 20 Teilnehmer des Japanischkurses diese Spendenaktion veranstalten können.
Die Präfektur Fukushima richtete ein Spendenkonto zur Unterstützung der Katastrophenopfer ein. Die gesamten Spenden, die hier eingehen, werden stufenweise gleichmäßig an alle betroffenen Haushalte verteilt. Weil wir gezielt die betroffenen Leute unterstützen möchten, werden wir den ganzen Erlös der Aktion auf dieses Konto direkt weiterleiten.
Fukushima ist nicht nur der AKW-Standort,
sondern auch die Heimat von etwa zwei Millionen Menschen.
Wie Sie wissen, zerstörte das Erdbeben vom 11. März 2011 und der folgende Tsunami die schönen Provinzen, Dörfer und mehrere Städte Nordjapans augenblicklich. Bis jetzt (08. Mai, 2011) sind insgesamt 15.391 Tote und 8.171 Vermisste erfasst. Wie groß der gesamte Schaden sein wird, ist immer noch nicht genau abzusehen.
Die Präfektur Fukushima ist 13.782,75 Quadratkilometer groß (etwas größer als die Oberpfalz) und ist die Heimat von etwa zwei Millionen Menschen, wie auch die von meinen Großeltern und meinem Vater. Fukushima ist eine bildhübsche Provinz mit reicher Natur und zahlreichen kulturellen Stätten. Starke und gutherzige Menschen haben sich bemüht, diese Werte stets zu erhalten.
Aber das Erdbeben und der folgende Tsunami zerstörten auch Fukushima. Über 1.600 Menschen sind verstorben und immer noch sind über 400 Menschen vermisst. Außerdem ist das Leben der Menschen wie auch die Umwelt in Fukushima durch das havarierte AKW direkt oder indirekt stark belastet.
Eine 30-km-Zone um das AKW Fukushima herum ist als verbotene Zone deklariert worden. Zwölf Städte mit 200.000 Menschen wurden evakuiert und haben damit vermutlich auf lange Zeit oder gar für immer ihre Heimat verloren. Sie verloren all ihr Hab und Gut, liebe Nachbarn, Freunde, die Schule, und ihren Arbeitsplatz. Sie können sich weder auf kulturelle Veranstaltungen in der Heimat freuen, noch können sie von einer hoffnungsvollen Zukunft träumen.
Die Menschen, die der Katastrophe entronnen sind, kämpfen mit Gerüchten, dass die ganzen landwirtschaftlichen Produkte verstrahlt sind, und dass man dort keinen sicheren Urlaub mehr machen kann.
Die Traurigkeit der Menschen in Fukushima ist unermesslich. Aber trotzdem sind sie nicht nur hoffnungslos. Viele standen schon auf und versuchen ihr Schicksal selbst, mit großem Willen, zukunftsweisend in die Hand zu nehmen.
Wir wollen auch, dass das wunderschöne Fukushima zu neuem Leben erwacht. Wir wollen dabei helfen, dass die Menschen so bald wie möglich ein normales, sicheres Leben führen können.