Strenge Überwachung

NEUMARKT. Am Dienstag um 20 Uhr findet der zweite Länderabend der Veranstaltungsreihe "Weltweit diskriminierte und verfolgte Christen" im katholischen Pfarrheim an der Saarlandstraße statt.

Veranstalter sind die katholischen Dekanate , der Evangelische Dekanatsbezirk, der CSU Stadtverband Neumarkt sowie das Evangelische Bildungswerk und die katholische Erwachsenenbildung.

Es werden zwei China-Experten der katholischen und der evangelischen Kirche anwesend sein: Der Direktor des "Chinazentrums" in St. Augustin bei Bonn, Pater Anton Weber, Herausgeber der katholischen Zeitschrift "China heute", sowie der Fachreferent für Ostasien von "Mission Eine Welt" in Neuendettelsau, Pfarrer Thomas Paulsteiner, der erst vor einigen Tagen von einer dreiwöchigen Reise nach China, Hongkong und Korea zurückgekehrt ist.

Die beiden China-Experten berichten nicht nur über das erstaunliche Wachstum der christlichen Kirchen in China, sondern auch über deren strenge Überwachung, über starke Einschränkungen und Schikanen bis hin zu Verhaftungen, Folter, Gefängnisstrafen und auch vom Verschwinden vieler Christen vor allem auf dem Land. Überwacht und eingeschränkt werden in China aber nicht nur die Christen, sondern alle Religionen. So ist die Falun-Gong-Bewegung sogar verboten.

Das kommunistische China verbot ursprünglich jede Religion. Erst unter Deng Xiaoping wurde 1979 offiziell die Religionsfreiheit in der Verfassung verankert, die jedoch einige wesentliche Einschränkungen macht gegenüber dem Verständnis von Religionsfreiheit der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" der UN von 1948. Vom chinesischen Staat anerkannte Religionen sind Taoismus, Buddhismus, Islam, Katholizismus und Christentum (gemeint sind die Protestanten).

1949 zählte man rund 700.000 Christen beider Konfessionen in China. Als China sich auf den Weg der Öffnung begeben hat, erwachten die Religionen. Heute soll es etwa 60 Millionen Protestanten und rund 20 Millionen Katholiken geben.

Das starke Wachstum beider Kirchen beunruhigt die kommunistische Führung des Landes, weil es laut einer Nachricht von "Radio Vatikan" inzwischen mehr Christen in allen Schichten der Bevölkerung gibt als Parteimitglieder der Kommunistischen Partei. Besonders verunsichere die politisch Verantwortlichen das starke Interesse vieler Intellektueller am Christentum. Die Politik der Öffnung habe in breiten Schichten der Bevölkerung zu mehr Wohlstand geführt. Der steigende Wohlstand wecke in der Bevölkerung die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach Gott.

Der Informationsabend im katholischen Pfarrheim in der Saarlandstraße ist für alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.
22.06.11
Neumarkt: Strenge Überwachung
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