"1,23 Milliarden Euro notwendig"
NEUMARKT. Eine Studie des "Pestel-Instituts" will herausgefunden haben, daß sich im Landkreis Neumarkt "292.000 Megawattstunden an Energie sparen lassen".
Diese Einsparungen wären möglich, wenn alle Altbauten im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz auf das Energieniveau eines Neubaus gebracht würden, hieß es. Umgerechnet auf die Einwohner im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz würde dies einer jährlichen Einsparung von 228 Litern Heizöl pro Kopf entsprechen.
Das geht aus Berechnungen hervor, die das Pestel-Institut zusammen mit einer "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen" gemacht hat. Die Untersuchung wurde nach Angaben des Pestel-Instituts für den Deutschen Mieterbund (DMB), die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), den Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) durchgeführt.
"Ziel ist es, das enorme Potenzial, das der Wohnungsbau beim Energiesparen bietet, zu nutzen", sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Immerhin gehe rund 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf das Konto von Gebäuden.
Auch die Investitionen für eine umfassende Gebäudesanierung haben die Wissenschaftler errechnet – und zwar für den kompletten Wohnungsbestand, der bis Ende der 70er Jahre gebaut worden ist: 1,23 Milliarden Euro seien demnach notwendig, um die Altbauten im Landkreis Neumarkt auf das "Wärmespar-Niveau" zu bringen, das nach der Energieeinsparverordnung für Neubauten ("Effizienzhaus 100") vorgeschrieben ist.
"Das ist Geld, von dem in erster Linie die heimische Bauwirtschaft profitieren würde", sagt Matthias Günther. Damit könnten im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz für die kommenden 30 Jahre mehr als 410 neue Arbeitsplätze auf dem Bau dauerhaft geschaffen werden, so das Pestel-Institut.
29.06.11
Neumarkt: "1,23 Milliarden Euro notwendig"