CSU beklagt "Trauerspiel"
NEUMARKT. Anderthalb Wochen vor der OB-Wahl brennt der CSU-Kreistagsfraktion das städtische Biomasseheizkraftwerk "auf den Nägeln".
Die Energieversorgung in der Stadt Neumarkt war im Vorstand der CSU-Kreistagsfraktion wieder ein Thema, nachdem sich das geplante Biomasseheizkraftwerk "allmählich auch zu einem Albtraum für den Landkreis entwickelt", wie es hieß. Seit mehr als fünf Jahren werde der Bau eines BHKW versprochen und spätestens mit dem Kreistagsbeschluss vom Oktober 2008 sah sich der Landkreis auf einem guten Weg für die Wärmeversorgung seiner Gebäude.
OB Thomas Thumann habe bei dieser Sitzung bekanntgegeben, dass der Landkreis mit der Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerkes im Jahr 2011 rechnen könne.
Inzwischen wurden mehrere Stadtratsbeschlüsse gefasst und Gutachten in Auftrag gegeben, aber eine Entscheidung gäbe es immer noch nicht.
Dabei brennt es beim Landkreis allmählich unter den Nägeln, heißt es in einer Erklärung der CSU-Fraktion. Das Klinikum brauche eine neue Energiezentrale und die Planungen für das neue Gymnasium liefen.
Die CSU-Kreistagsfraktion habe von Anfang an "auch die Nutzung der Pfleiderer-Abwärme" gefordert. Aber auch dabei geht es nur mühsam weiter. Eine Lösung sei momentan nicht absehbar.
"Nach einem mehr als fünfjährigen Trauerspiel" gibt es immer noch keine genehmigungsfähige Vorlage für ein Biomasseheizkraftwerk, hieß es.
"Wenn der Landkreis als Abnehmer ausfällt, fehlt dem BHKW das Herzstück", sagte Fraktions-Vize Helmut Lahner. Lange könne man "nicht mehr zuschauen".
Die CSU-Kreistagsfraktion begrüßt das Projekt Ganzjahresbad, weil damit die Stadt und die Region an Attraktivität gewinnen würden. Zwar monierte Helmut Lahner auch hier, dass bislang noch kein Weg für die Umsetzung dieses Vorhabens erkennbar sei. Aber der Landkreis sei hier von dem Entscheidungstempo weniger abhängig.
Das gilt nach Meinung der Fraktionsspitze auch für eine Stadthalle in Neumarkt. Vor Jahren mit einem aufwändigen Verfahren in die Wege geleitet, scheint dieses Projekt inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben. Dabei wäre nach Meinung der CSU eine Stadthalle für die Weiterentwicklung des Zentrums Neumarkt und des gesamten Landkreises innerhalb der Metropolregion Nürnberg "ungemein wichtig".
14.09.11
Neumarkt: CSU beklagt "Trauerspiel"