Neue Stationen eingeweiht

Der Chefarzt der Neurologischen Klinik, Dr. René Handschu, mit Gästen bei der Einweihungsfeier
NEUMARKT. Nach einer knapp einjährigen Bauzeit wurden zwei neue Pflegestationen im sanierten Rundbau des Klinikums eingeweiht und damit offiziell in Betrieb genommen.
Landrat Albert Löhner konnte zu der Veranstaltung am Donnerstag eine große Zahl geladener Gäste begrüßen, die sich von der gelungenen Sanierung des 1953 errichteten Rundbaus überzeugen sollten.
In dem Gebäude sind künftig eine neurologische und nephrologische Station mit jeweils 18 Betten untergebracht. Zwei Herzkathetermessplätze sowie die unfallchirurgische Ambulanz und das pathologische Labor hatten vorher bereits im Rundbau ihr Domizil.
Wegen des "hervorragenden Renommees" des Neumarkter Klinikum sind die räumlichen Kapazitäten ausgereizt, hieß es. Vor allem in den belegungsstärkeren Wintermonaten waren in den Vorjahren eingeschobene, zusätzliche Betten oftmals nicht zu vermeiden.
Dieser Trend werde sich wegen der demographischen Entwicklung, aber auch aufgrund der medizinischen Entwicklung am Klinikum fortsetzen. Man befinde sich in Gesprächen mit den Planungs- und Förderbehörden über einen Erweiterungsbau - bis zur Inbetriebnahme werden aber sicher noch einige Jahre vergehen.
Daher hat der Verwaltungsrat zusammen mit der Klinikleitung im Vorjahr beschlossen, sofort tätig zu werden, und den sanierungsbedürftigen Rundbau umzubauen, um Platz für zwei zusätzliche Pflegestationen zu schaffen. Die Investition wurde komplett aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert.
"Rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit verfügt das Klinikum über zusätzliche stationäre Kapazitäten, um die beengten Verhältnisse abzumildern und für die Patienten moderne Patientenzimmer und für das Personal bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen", sagte Landrat Löhner.
Für das KfH-Nierenzentrum bedankte sich deren Ärztlicher Leiter, Dr. Josef Wopperer. Die stationären nephrologischen Patienten werden in der neuen Station durch das Ärztepersonal des "Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation" (früherer Name: "Kuratorium für Heimdialyse" - KfH) versorgt. Es sei ein Paradebeispiel für eine exzellente medizinische Kooperation und spiegele das gute Vertrauensverhältnis zwischen KfH-Nierenzentrum und dem Klinikum wieder.
Priv. Doz. Dr. René Handschu, Chefarzt der Neurologischen Klinik, war froh, dass seine vor einem Jahr gegründete Abteilung jetzt über eine eigene Station verfügt. Auf dieser werden alle stationären neurologischen Patienten außerhalb der vor kurzem erst zertifizierten
Stroke Unit behandelt, die sich auch weiterhin im 6. Obergeschoss befindet.
Durch den Architekten Hans-Jürgen Distler wurde zunächst die Historie des Gebäudes und anschließend die Baumaßnahme vorgestellt. Im Dezember des vergangenen Jahres starteten die Abbrucharbeiten. Das vorhandene Satteldach des nur als Dachgeschoss nutzbaren 3. Obergeschosses wurde im Februar geöffnet, um Platz für eine vollständig nutzbare Ebene zu schaffen.
Das 3. Obergeschoß wurde in einer leichten Stahlbaukonstruktion ausgeführt, um für spätere Umbauten die höchstmögliche Flexibilität zu erreichen. Das vorhandene 2. Obergeschoß wurde vollständig entkernt und der Grundriss angepasst. Ende September wurden die Arbeiten schließlich fertig gestellt.
Die größte Schwierigkeit lag in der Sicherstellung des laufenden Betriebes in dem Gebäude. Unterhalb der Baustelle befanden sich die Herzkathetermessplätze. So mussten bei schwierigen Untersuchungen schnell die Arbeiten vorübergehend eingestellt werden.
Die Maßnahme wurde nahezu ausschließlich mit regionalen Firmen durchgeführt, auf diese Weise war eine schnelle und flexible, aber dennoch qualitativ hochwertige Bauweise gewährleistet.
Anschließend erteilten die beiden Klinikseelsorger, Pfarrerin Katharina Thoma und Diakon Xaver Bösl, den sanierten Räume den kirchliche Segen.
Zum Abschluss bedankte sich Vorstand Peter Weymayr bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des sanierten Rundbaus beigetragen hatten. An erster Stelle nannte er hier Landrat Albert Löhner und den Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens, die der Verwendung der im Unternehmen selbst erwirtschafteten finanziellen Mittel für die Sanierung ohne Zögern zugestimmt haben.
Erstmals konnte am Klinikum Neumarkt eine derartige Investition von 3,5 Millionen Euro ausschließlich aus Eigenmitteln gestemmt werden, hieß es.
06.10.11
Neumarkt: Neue Stationen eingeweiht