Auch "Unbehagen"
NEUMARKT. "Ich stelle eine breite Zustimmung zum Ausbau der regenerativen Energien, aber erkennbar auch ein gewisses Unbehagen gegenüber der angedachten großen Freiflächenphotovoltaikanlage zwischen Oberölsbach und der Autobahn Nürnberg – Regensburg fest", resümierte Bürgermeister Helmut Himmler am Ende der Bürgerversammlung zum Thema Photovoltaik im Gasthof Hierl in Oberölsbach.
Davor hatten der Bürgermeister und Vertreter der Solar-Firma aus Regensburg über das Projekt informiert und mit den vielen Besuchern der Veranstaltung in der voll besetzten Gastwirtschaft in ruhiger und sachlicher Atmosphäre diskutiert. Himmler berichtete über die Ziele der kommunalen Energiepolitik und dass bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen die Gemeinden im Rahmen ihrer Planungshoheit eine starke Position haben – im Gegensatz zu den im Baurecht privilegierten Windkraftanlagen.
Allein die Gemeinde entscheide letztlich, ob für große Photovoltaikanlagen über einen "Vorhabensbezogenen Bebauungsplan" Baurecht hergestellt werde oder nicht. Hinsichtlich der Anlage in Oberölsbach sei auch noch nicht abschließend entschieden. Der Gemeinderat habe lediglich grundsätzliche Befürwortung signalisiert.
Der Gemeinderat werde erst nach den Eindrücken aus der Bürgerversammlung entscheiden, ob Baurecht organisiert werde, hieß es. Die Gemeinde lege bei Zustandekommen des Objekts großen Wert auf eine sogenannte Bürgeranlage, an der sich Bürger aus der Gemeinde und der Region beteiligen können.
Geschäftsführer Stefan Dobler stellte die technische Details der 2.700 kWp-Anlage mit einem Investitionsvolumen von etwa 4,7 Millionen Euro vor und erläuterte die Konzeption der Anlage und die Modalitäten des Aufbaus, der im Sommer 2012 stattfinden könnte. Ihm sei ein weitgehender Konsens mit der Bürgerschaft vor Ort wichtig, sagte er. Mit der Anlage in Oberölsbach mit einer Erzeugung von 2,7 Millionen Kilowattstunden erneuerbarem Strom pro Jahr könnten rund 600 Haushalte versorgt werden.
Nach den Ausführungen von Birgit Kallmünzer zum Bebauungsplanverfahren und Bernhard Herzog zu Finanzierungs- und Beteiligungsmodellen wurde intensiv über die verschiedenen Aspekte der Anlage am Ortsrand von Oberölsbach diskutiert. Dabei wurde wiederholt die Bedeutung und Richtigkeit der erneuerbaren Energien betont, in mehreren Wortbeiträgen von ortsansässigen Bürgern wurde aber auch das Unbehagen gegenüber den Änderungen im nahen Umgriff des Dorfes deutlich.
Bürgermeister Helmut Himmler kündigte eine baldige Entscheidung der Gemeinde an. Bei Grünem Licht werde die Gemeinde Investitions-Interessenten zu einer weiteren Veranstaltung einladen.
21.10.11
Neumarkt: Auch "Unbehagen"