Motor der Entwicklung
NEUMARKT. "Wer die Wirtschaft in den Entwicklungsländern ankurbeln will, muss dort ansetzen, wo die Kompetenzen liegen: Die Landwirtschaft hat dabei eine Schlüsselposition", so heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Europaabgeordneten Albert Dess, Agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion und Martin Kastler, Entwicklungspolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe.
Beide lobten den Ansatz der von BMELV, BMZ, DBV und DRV gemeinsam herausgegebenen Erklärung zur Rolle der Landwirtschaft in der Entwicklungspolitik: "Deutschlands Agrarministerin Ilse Aigner setzt damit neue Maßstäbe der agrarpolitischen Entwicklungszusammenarbeit in Europa. Dieses Miteinander ist Vorbild für ganz Europa!"
Egal ob wirtschaftliche Entwicklung, Armutsbekämpfung oder Welternährung - in beiden zentralen Feldern habe die Landwirtschaft eine Schlüsselposition: "Landwirtschaftliche Produktion kann vielen Familien in den ärmsten Regionen der Welt neue Perspektiven geben. Dafür braucht es eine echte Partnerschaften, intensiven know-how-Transfer und faire Spielregeln auf dem globalen Markt", so Kastler. Die Bauern in den Entwicklungsländern, so Dess, "brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen - dabei kann ihnen Europa den Rücken stärken." So müsse die Förderung der Landwirtschaft noch stärker integraler Ansatz der EU-Entwicklungspolitik werden. "Eine große Chance steckt in Projektarbeit, in Mikrokrediten und in der Förderung lokaler Genossenschaften", so die beiden CSU-Politiker. Institutionen wie die Hanns-Seidel-Stiftung erzielten mit solchen Projekten bereits große Erfolge in Entwicklungsländern - wie zum Beispiel der Demokratischen Republik Kongo (DRC).
Die EU könne dazu im Internationalen Jahr der Genossenschaften durch ein Projekt "Bauern für Bauern" wichtige Impulse geben: "Landwirtschaft bedeutet Nahrung, Bildung und Perspektiven für die junge Generation. Sie ist Anfang, Motor und greifbare Vision einer wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung in den ärmsten Regionen der Welt."
Mit tiefgreifenden Reformen in der Agrarpolitik habe die EU schon jetzt wichtige Weichen gestellt: "Die AKP-Länder können mittlerweile alle Produkte zollfrei in die EU exportieren. Die Exporterstattungen hat die Europäische Union in hohem Maße abgebaut", so Kastler. Mit Ilse Aigner, davon ist Dess überzeugt, habe Deutschland eine Mitstreiterin für den weiteren Abbau der Exporterstattungen im Rahmen der Agrarreform nach 2013. Zusammen mit Kastler baut er "auf weitere Schritte, die Bauern in Europa und den Schwellenländern zu echten Partnern machen."
03.02.12
Neumarkt: Motor der Entwicklung