Wieder erster Platz


Die Neumarkter Lammsbräu wurde für ihren Nachhaltigkeitsbericht ausgezeichnet - hier ein Teil der Mitarbeiter

NEUMARKT. Die Neumarkter Lammsbräu hat am Montagabend für ihren Nachhaltigkeitsberichte erneut den ersten Preis beim IÖW-Ranking bekommen.

"Nachhaltigkeit lässt sich inzwischen präzise in Zahlen ausdrücken und damit auch messbar verbessern", hieß es bei der Feier in Berlin. Das Neumarkter Unternehmen wurde bereits zum dritten Mal mit dem ersten Platz beim "Future-Ranking" des gemeinnützigen Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ausgezeichnet.

Insgesamt waren die Berichte von 150 Großunternehmen sowie 41 Klein- und mittelständische Unternehmen bewertetet worden. Den zweiten Platz in der Kategorie "Kleine und mittlere Unternehmen" belegte der Bürobedarfshändler memo und den dritten Platz die Bremer Straßenbahn AG. Zuvor stand der Bio-Bier-Pionier bereits 1994 und 1995 mit einem ersten sowie 2009 mit einem zweiten Platz oben auf dem Treppchen.

Das Future-Ranking des IÖW ist der älteste und renommierteste Wettbewerb für Nachhaltigkeitsberichte in Deutschland und fand jetzt zum achten Mal statt. Das Ranking wird unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. Schirmherrin ist Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen.

Die Preisverleihung mit Gerd Hoofe, Staatssekretär beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Marlehn Thieme, Kommissarische Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, fand am Montagabend in Berlin statt. Die Urkunde für den besten Nachhaltigkeitsbericht nahm der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Neumarkter Lammsbräu, Thomas Weiß, entgegen.

Udo Westermann, Geschäftsführer von future e.V. – verantwortung unternehmen, lobt die große Transparenz und Ehrlichkeit der Neumarkter Lammsbräu in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2010: "Der Bericht stellt sehr strukturiert und offen die Herausforderungen und Leistungen des Unternehmens dar". Durch die umfassenden Informationen auf der Basis einer differenzierten Input-Output-Bilanz werde der Eindruck einer "gläsernen Produktion" vermittelt. Das Neumarkter Unternehmen stelle so den hohen ökologischen Anspruch der Bio-Produkte heraus und berichte auch über langjährige und faire Beziehungen zu den regionalen Rohstofflieferanten. Der Bericht scheue aber auch nicht vor den schwierigen gesellschaftlichen Debatten zurück: "Die Brauerei erläutert beispielsweise ihren Verzicht auf die Vermarktung von Biermischgetränken und mahnt insgesamt einen gemäßigten, bewussten Bierkonsum an".

Der Nachhaltigkeitsbericht der Neumarkter Lammsbräu sei ein Abbild der Unternehmensphilosophie: Sinnvolles und langfristig gesundes Wirtschaften könne nur im Einklang mit Natur und Schöpfung geschehen, nicht aber auf Kosten von ökologischen und sozialen Nachteilen. Der Bericht zeige, wie das Unternehmen die Vision vom werteorientierten, zukunftsfähigen Wirtschaften schrittweise umsetzt – beginnend mit der Beschaffung der Rohstoffe über die Herstellung der Bio-Produkte und deren Vermarktung bis hin zu den menschlichen Beziehungen innerhalb des Betriebs.

Anhand einer detaillierten Darstellung des Umgangs mit Mitarbeitern, Material, Energie, Wasser und Emissionen beweise der Bericht, "dass Nachhaltigkeit messbar ist". Selbstkritisch liste die Neumarkter Lammsbräu sogar jene Ziele auf, die sie nicht erreicht habe, und verpflichte sich auch für das kommende Jahr, wieder weit mehr zu leisten, als für den rein wirtschaftlichen Erfolg nötig wäre.

"Nachhaltigkeit lässt sich inzwischen präzise in Zahlen ausdrücken und damit auch messbar verbessern", sagte Lammsbräu-Generalbevollmächtigte Susanne Horn. "Fakten statt Floskeln" – die Neumarkter Lammsbräu zeige das 2012 bereits zum 20. Mal mit ihrem umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht, der Anfang Mai vorgestellt werden wird. Den Worten müßten aber auch Taten folgen: "Wir leben Nachhaltigkeit, und der Bericht ist uns jedes Jahr wieder Ansporn, unsere Ziele zu erreichen und unseren Getränkebetrieb Brauerei damit noch nachhaltiger zu gestalten", sagte Horn.

In den vergangenen 20 Jahren ist die Neumarkter Lammsbräu für ihre umfassenden und ehrlichen Nachhaltigkeitsberichte bereits mehrfach ausgezeichnet worden. 1994 war die Brauerei eines der ersten mittelständischen Familienunternehmen, die überhaupt einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht verfassten.

Inzwischen veröffentlichen immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte, doch deren inhaltlicher Gehalt schwankt nach wie vor stark. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die mittelständische Unternehmerinitiative "future e.V. – verantwortung unternehmen" haben seit 1994 bereits acht Mal Qualität und Substanz derartiger Berichte bewertet, um dadurch die Weiterentwicklung der Berichterstattung zu befördern und insgesamt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Richtung unternehmerische Nachhaltigkeit zu unterstützen. Systematisch analysiert werden dabei neben ökologischen Aspekten der Produktion und Verantwortung in der Lieferkette auch soziale und managementbezogene Faktoren.
27.02.12
Neumarkt: Wieder erster Platz
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