LBV lehnt Spange ab
NEUMARKT. Die Neumarkter Vogelschützer lehnen eine Straßenverbindung vom zukünftigen Blomenhof-Kreisel zum Autobahnanschluss bei Loderbach ab.
Das Staatliche Bauamt Regensburg habe entsprechende Vorplanungen angestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des LBV. Die Straßenverbindung war auch bereits Thema im Neumarkter Stadtrat.
Die Schwarzachaue zwischen Habersmühle und Loderbach sei ein relativ ungestörtes Naherholungsgebiet für die Neumarkter Bevölkerung mit ökologisch wertvollen Wald- und Gewässerlebensräumen, hieß es. In dem Gebiet seien der Eisvogel, die Wasseramsel und verschiedene Fledermausarten heimisch.
Die Staatsregierung appelliere an den Kommunen ständig, den Flächenverbrauch durch neue Baugebiete einzudämmen. Bauernverband und Jäger würden fordern, dem Verlust an Acker- und Grünland durch Versiegelung Einhalt zu gebieten. Beim Staatlichen Bauamt Regensburg und Teilen des Neumarkter Stadtrates seien diese Botschaften offenbar bisher nicht angekommen, hieß es. Man verbreite Gedankenspiele, ohne eine fachliche Grundlage geschaffen zu haben.
Das Bauamt bringe bei einem Bau der Verbindungsspange einen Verzicht auf die Ortsumgehung von Berg ins Spiel mit möglicherweise geringeren Eingriffen in die Schwarzachaue.
Nach Auffassung des LBV sollte zuallererst eine ökologische Bestandsaufnahme des gesamten Schwarzachtales zwischen Habersmühle und Berg-Meilenhofen in Auftrag gegeben werden. Erst auf der Basis dieser Bestandsaufnahme kann die Frage beantwortet werden, in welchem Bereich die ökologische Empfindlichkeit der Schwarzachaue am größten ist.
Außerdem müßten alle Alternativen umfassend geprüft werden, bevor man an eine völlig neue Straßentrasse denkt. Das setze voraus, dass genau definiert wird, welchen Zwecken die Straßenverbindung dienen soll.
Um den Verkehr mit Schwertransportern am geplanten Blomenhofkreisel zu erleichtern, müßten unbedingt kleinräumige Lösungen geprüft werden. Beispielsweise baut das Staatliche Bauamt bei Greißelbach eine Überführung über die B 299, kombiniert mit einem Kreisverkehr. Möglicherweise ist eine ähnliche Lösung auch am geplanten Blomenhofkreisel denkbar, hieß es. Auch einer Umgestaltung der Abbiegespur von der B 299 zum Autobahnzubringer an der Habersmühle dürften keine unüberwindlichen technischen Hindernisse entgegenstehen.
Solche lokalen Lösungen wären zudem schneller realisierbar als die angedachte Verbindungsspange und wesentlich umweltverträglicher. Ziel muss eine möglichst naturschonende Variante sein. Der LBV appellierte an die Stadt, in diesem Punkt ihrem hohen Anspruch an eine "Stadt der Nachhaltigkeit" gerecht zu werden, die ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichrangig berücksichtigt.
01.03.12
Neumarkt: LBV lehnt Spange ab