Noch immer sauer


Beim ersten Spatenstich (v.l.): 2. Vorsitzender Bürgermeister Bernhard Graf, 1. Vorsitzender Bürgermeister Max Knott, Oberbürgermeister Thomas Thumann, Stadtwerke-Direktor Manfred Tylla und Simon Hofmeister vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg

NEUMARKT. Die "gezielte Angstmacherei" von FLitZ war auch in Beratzhausen Thema - beim ersten Spatenstich zur Zubringer-Wasserleitung nach Neumarkt.

"Sie können sich auf jeden Schluck Wasser freuen" sagte Nittendorfs Bürgermeister Max Knott in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Wassergruppe zu Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann.

Die Gesamtmaßnahme des Zweckverbandes Laber-Naab umfasse ein Investionsvolumen von rund zehn Millionen Euro, sagte Knott am Donnerstag, bevor er zusammen mit den Ehrengästen zum symbolischen Spaten griff. Es handele sich immerhin um die größte Wasserleitungsbaumaßnahme des Jahres in Bayern. Nach den Prüfzeugnissen des Herstellers sollen die verlegten Rohre auch nach 100 Jahren noch betriebsfahig sein, "darum kann ich auch von einem Jahrhundertbauwerk sprechen", sagte der Nittendorfer Bürgermeister.

Der Grundwasserstrom verläuft übrigens von Nordwest in Richtung Südost, von Neumarkt also in Richtung Beratzhausen. Damit könne man auch Skeptiker beruhigen, denn wenn im Raum Neumarkt eine Millionen Kubikmeter weniger entnommen wird, und die gleiche Menge "bei uns gefördert wird, bleibt das in der Wasserbilanz gleich Null".

Und nicht nur Wasser soll zwischen Beratzhausen und Neumarkt fließen: im Zuge der Erdbaumaßnahme werden vier Leerrohre mitverlegt. Es besteht dann die Moglichkeit für die anliegenden Gemeinden, über ein Glasfaserkabel fur ein schnelles Internet zu sorgen. Zufällig habe man am gleichen Tag eine Anfrage der Telekom fur die Nutzung eines Leerrohres von Gessendorf nach Kallmunz bekommen, sagte Bürgermeister Knott.

Nach wie stinksauer ist man bei der Laber-Naab-Gruppe auf den Neumarkter FLitZ-Vorsitzenden Dieter Ries, der eine Pressemitteilung mit angeblich überhöhten Gift-Werten veröffentlichte und deshalb eine Verleumdungsklage der Beratzhausener kassierte (wir berichteten) kassierte. "Daß jemand sich auf das Umweltinformationsgesetz beruft und vom Gesundheitsamt die Wasseranalysen einsieht, finde ich ja in Ordnung", erklärte Vorsitzender Max Knott, "daß jemand die Öffentlichkeit mit so einer Falschinformation verunsichert, obwohl er vom Gesundheitsamt aufgefordert worden ist, vorher Rücksprache mit dem Verband zu halten, kann vom Zweckverband nur als gewollter Vorsatz und gezielte Angstmacherei verstanden werden".

Der unterschwellige Vorwurf, der Zweckverband "vergifte kleine Kinder", sei auch ein Schlag gegen die Gesundheitsbehörde in Regensburg, die hier die Aufsicht führt. Knott verurteilte im Namen der Verbandsversammlung und der zwölf Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden "das Vorgehen von Herrn Ries auf Schärfste". Ries seien durch seine Tätigkeit als Verwaltungsleiter der Gemeinde Seubersdorf alle Analysen bekannt. Knott: "von einem Beamten im gehobenen Dienst muss man mehr Sorgfalt verlangen können".

Dem Neumarkter Oberbürgermeister versicherte der Vorsitzende der Wassergruppe, daß das derzeitige und das künftig nach Neumarkt gelieferte Wasser "hervorragend" sei. "Wir leben eben in keinem Nachtwächterstaat, die Kontrollen sind ausgiebig und umfangreich, darauf können sie sich verlassen", sagte Max Knott.
05.04.12
Neumarkt: Noch immer sauer
Telefon Redaktion


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