Neumarkt wurde ausgewählt
NEUMARKT. Neumarkt wurde als eine von 20 deutschen Städten ausgewählt, die Hilfe für einen "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" erhalten.
Die Stadt kann von einer "BMU Klimaschutzinitiative" profitieren und dadurch in den kommenden vier Jahren mit bis zu 320.000 Euro an Zuschüssen rechnen, teilten am Montag Oberbürgermeister Thomas Thumann, Bürgermeisterin und Klimaschutzreferentin Ruth Dorner und Ralf Mützel vom Neumarkter Amt für Nachhaltigkeitsförderung mit.
Neben Neumarkt wurden rund 20 weitere "Modell-Städte" in Deutschland ausgewählt - darunter Frankfurt am Main, die Region und Stadt Hannover, Osnabrück, Rostock, Heidelberg, Flensburg und Kempten. Das große Ziel sind aktuelle Weichenstellung, um bis spätestens 2050 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 95 Prozent sowie die Senkung des Endenergiebedarfs um 50 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen.
Die Stadt Neumarkt wurde bereits zur Auftaktveranstaltung am Samstag ins Bundesumweltministerium zu Minister Dr. Norbert Röttgen eingeladen, obwohl der offizielle Förderbescheid noch aussteht. Er wird in Kürze erwartet, hieß es am Montag.
Der Neumarkter Stadtrat hatte die Verwaltung im Oktober letzten Jahres beauftragt, die notwendigen Untgerlagen zusammenzustellen und entsprechende Antrage zu stellen.
Hauptgegenstand der Förderung ist vorerst die Erstellung eines Masterplans. Die Obergrenze der förderfähigen Kosten liegt bei rund 400.000 Euro, wofür mit 80 Zuschuß - also rund 320.000 Euro - gerechnet werden kann.
Die übergeordnete Zielsetzung ist laut Ausschreibung die "Dekarbonisierung der Gesellschaft" - das bedeutet die
endlichen Ressourcen wie Erdöl zu schonen, Auswirkungen des Klimawandels durch Reduzierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu stoppen oder zu mildern. Den Kommunen weist man dabei eine Schlüsselrolle zu.
Und Neumarkt schaut da nicht schlecht aus, hieß es bei der Aufzählung der positiven Voraussetzungen:
- Mitarbeit in Städtenetzwerken zum kommunalen Klimaschutz (Klimabündnis, Konvent der Bürgermeister).
- Objektive Datengrundlagen: Klimaschutzfahrplan mit CO2-Bilanz, Energienutzungsplan sowie Detailstudie Faktor 10.
- Gesamtverkehrsplan mit beabsichtigter Förderung der Verkehrsträger des Umweltverbundes.
- Hoher Grad der Nutzung von Biomasse (bestehend und geplant) zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung.
- Modellprojekte mit hoher CO2-Reduktion (Beispiel: Netto-Plus-Energie-Verwaltungsgebäude, Faktor 10 Förderprogramm, PV-Anlage am Bahndamm Pölling)
Für Neumarkt würden sich zahlreiche Chancen auftun, hieß es am Montag:
- Weichenstellung für eine nachhaltige Energieversorgung auf der Basis von 100 Prozent regenerativen Energiequellen.
- Erfüllung der Vorgaben bei der CO2-Einsparung im Rahmen Klimabündnis und Konvent.
- Koordinierung und bessere Abstimmung aller Energie- und Klimaschutzprojekte.
- Verstärkung von Beratungsangeboten und Öffentlichkeitsarbeit.
- Wirtschaftsförderung für Energiespar- und Erneuerbare Energien-Techniken und damit Erhöhung der lokalen Wertschöpfung.
- Imagegewinn, da Neumarkt eine von 20 Modellstädten in Deutschland ist.
30.04.12
Neumarkt: Neumarkt wurde ausgewählt