"Riesiges Interesse"

NEUMARKT. Bei der Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbandes wurde vor Ort das fünfjährige Bestehen des "Hauses am Habsberg" gefeiert.

Der Landschaftspflegeverband war maßgeblich am Aufbau dieser Bildungseinrichtung des Landkreises beteiligt und übernahm von Anfang an die fachlich-inhaltliche Leitung, erinnerte Landrat Albert Löhner bei seiner Rede. Mit dem Umweltbildungszentrum entstand die zentrale Plattform für die außerschulische Umweltbildung im Landkreis Neumarkt.

Über 40.000 Bürger nutzten bisher die Umweltbildungsangebote; im vergangenen Jahr waren es rund 8.400 Teilnehmer. Dieses überaus große Interesse übersteige bei weitem die Erwartungen aus der Startphase, sagte Löhner.

Das Umweltbildungszentrum sei seit Beginn an eine anerkannte Bayerische Umweltstation und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz als Träger der Dachmarke "Umweltbildung Bayern" ausgezeichnet. Für seine nachhaltigen Bildungsinhalte werde es auch jährlich als offizielles UN-Dekade-Projekt hervorgehoben.

Mit die Kernthemen "Regionale Kreislaufwirtschaft", "Ernährung", "Gesundheit und Bewegung" sei man zeitgemäßer denn je. Das jährliche Angebot mit Kräuterkochkursen, Frühlingswanderungen, Kartoffelfest, Imkerkurs oder Obstschnittkursen wecke mit viel Kreativität das Interesse der Menschen. Viele Schulkinder durften hier bereits spannende Nachtwanderungen, Kartoffelklauben am Acker, Stockbrotbacken am Lagerfeuer oder Baumkunstwerke erleben.

Dann gab Landrat Löhner einen Überblick aus den klassischen Arbeitsfeldern der Landschaftspflege, Gewässerentwicklung und Heckenpflege.

Im Bereich der Landschaftspflege wurden im Haushaltsjahr 2011 insgesamt 88 Maßnahmen komplett abgewickelt. Die überwiegende Anzahl betrifft Landschaftspflegemaßnahmen. Daneben wurden im Projekt "Tal der Wissinger Laber", im Biodiversitätsprojekt "Juradistl" sowie im Rahmen der Landschaftsplanumsetzung der Stadt Neumarkt spezielle Beratungen von Landwirten hinsichtlich der Teilnahme an Programmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durchgeführt.

Im Arbeitsbereich der Gewässerentwicklung wurden zwei große Renaturierungsmaßnahmen mit integriertem Hochwasserschutz abgeschlossen. Weitere Renaturierungsmaßnahmen an der Sulz nördlich von Allershofen in der Gemeinde Berngau sowie am Oberlauf der Wissinger Laber in der Gemeinde Seubersdorf seien momentan in Planung. Dass die Renaturierung der Sulz immer wieder als ein bayernweites Vorzeigeprojekt zitiert wird, das belege auch die aktuelle Veröffentlichung des Landesamtes für Umweltschutz anlässlich des Jubiläums "10 Jahre Gewässernachbarschaften". Die ökologische Umgestaltung der Sulz sei hier bei insgesamt zehn ausgewählten Vorzeigebeispielen aus ganz Bayern mit dabei, sagte Löhner.

Ganz neu im Arbeitsbereich der Gewässerentwicklung übernimmt der Landschaftspflegeverband zwei Pilotprojekte zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie. Dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg sei es gelungen, zwei von bayernweit insgesamt 15 Pilotprojekten in den Landkreis Neumarkt zu holen. Dabei handelt es sich um eine Pilotförderung zur interkommunalen Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Ziele der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie an Gewässern dritter Ordnung.

Für den Landkreis Neumarkt wurden die Gewässersysteme "Siegenbach, Schwarzach zur Altmühl und Hengerbach" mit den beteiligten Kommunen Postbauer-Heng und Pyrbaum sowie der Oberlauf der Schwarzen Laber und Nebengewässer mit den beteiligten Kommunen Neumarkt, Pilsach, Velburg, Parsberg und Seubersdorf ausgewählt.

Der Landschaftspflegeverband soll hier als Koordinator fungieren, die betroffenen Kommunen und weitere Beteiligte an einen Tisch bringen sowie realisierbare Maßnah­men eruieren und vorbereiten.

Seit Einführung der "Heckenpflegeprämie" im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP A) im Jahr 2007 wickelt der Landschaftspflegeverband im Auftrag der Kommunen die Pflege von insgesamt 27 Heckenelementen in jeweils dreijährigen Pflegeperioden ab. Leider konnten im Jahr 2011 keine Neuanträge gestellt werden, da die Fördermaßnahme ausgesetzt wurde. Die Fortführung des KULAP-Heckenpflegeprogramms sei dringend erwünscht, da bei den Kommunen und Landwirten weiterhin ein großer Pflegebedarf vorliege, sagte Löhner.

Die Auszahlungen für alle durchgeführten Maßnahmen der Landschaftspflege, Gewässerentwicklung und Heckenpflege betrugen im Haushaltsjahr 2011 rund 290.000 Euro. Der Landschaftspflegeverband erhielt 2011 Zuschüsse des Freistaats Bayern und der Europäischen Union in Höhe von rund 246.000 Euro.
19.06.12
Neumarkt: "Riesiges Interesse"
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