Menschenleben retten


"Lebensretter" Franz Xaver Horvath, beobachtet von Dr. Sperber
NEUMARKT. Statistisch gesehen stirbt jeder zweite Neumarkter Bürger an einer Erkrankung des Herz-Kreis-Laufsystems.

Darauf wies Gesundheitsamts-Chef Dr. Heinz Sperber bei einem Vortrag im Begegnungszentrum Altenhof hin. Die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und der Einsatz eines Früh-Defibrillators könnten jedoch Menschenleben retten, sagte er.

Die Anspannung im Begegnungszentrum war zu spüren - schließlich ging es darum, ein Menschenleben zu retten: Vor den rund 30 Neumarkter Zuhörern lag ein lebloser Mensch. Ein Früh-Defibrillator, wie er zum Beispiel an der Rathausapotheke am Oberen Markt installiert ist, war glücklicherweise auch verfügbar. Beherzt griff sich der Altenhofer Franz-Xaver Horvath das Gerät und rettete dank der Anweisungen des elektronischen Geräts dem "Patienten" in letzter Minute das Leben.


Einer der Früh-Defibrillatoren; hier am Oberen Markt
Natürlich handelte es sich dabei um eine elektronische Puppe, die täuschend echt alle menschlichen Vitalfunktionen und deren Erkrankungen simuliert. Dr. Heinz Sperber: “Zum Glück war dies nur eine Übung". Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man irgendwann mit dieser dramatischen Situation konfrontiert wird. Schließlich sind statistisch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, und somit auch der Herzinfarkt, die häufigste Todesursache in Deutschland - knapp jeder zweite Neumarkter stirbt daran.

Umso wichtiger sei es deshalb laut Dr. Sperber, dass “jedermann mit den Grundlagen der Ersten-Hilfe und speziell der Herz-Lungen-Wiederbelebung zumindest in Ansätzen vertraut ist. Gerade beim Herzinfarkt zählt jede Minute - hier sind neben der qualifizierten Versorgung im Rettungsdienst und Krankenhaus insbesondere die Ersthelfer vor Ort von enormer Bedeutung”.

Eine große Erleichterung für den Ersthelfer sind dabei sogenannte Früh-Defibrillatoren, die mittlerweile an zahlreichen öffentlichen Plätzen, in Behörden und auch Unternehmen leicht zugänglich installiert sind. In der Stadt Neumarkt findet man die elektronischen Lebensretter beispielsweise am Oberen Markt vor der Rathaus-Apotheke und in der Klostergasse beim Kaufhaus Hackner. Auch gut frequentierte öffentliche Einrichtungen, wie das Frei- und Hallenbad, sind damit ausgestattet.

Laut Dr. Sperber ist der Einsatz eines Früh-Defibrillators durch den Ersthelfer ein Segen: “Zahlreiche Patienten können dadurch innerhalb der ersten Minuten ohne bleibende Schäden gerettet werden.”

Bevor durch den Ersthelfer lebensrettende Sofortmaßnahme ergriffen werden, muß immer zuerst über die Notrufnummer 112 der Rettungsdienst verständigt werden.

Einsatz des Früh-Defibrillators:

Die häufigste Ursache des plötzlichen Herzstillstands ist das Kammerflimmern. Der unverzügliche Einsatz eines Defibrillators ist der wirksamste Weg, um die normale Herztätigkeit wiederherzustellen. Die besten Überlebenschancen hat der Betroffene, wenn die Defibrillation innerhalb von fünf Minuten erfolgt.
Zur Sicherheit für den Laien analysiert eine Software automatisch den Herzrhythmus und entscheidet danach, ob eine Defibrillation notwendig ist. Nur bei einem positiven Meßergebnis wird die Funktion zur Impulsabgabe freigeschaltet und kann durch den Anwender ausgelöst werden. Zudem gibt das Gerät genaue Sprachanweisungen zur Defibrillation und zur Herz-Lungen-Wiederbelebung.
08.11.12
Neumarkt: Menschenleben retten
Telefon Redaktion


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