Sieg weggeworfen

NEUMARKT. Einen kleinen Rückschlag müssen die Staufer Basketball-Herren in der 2. Regionalliga Nord verkraften.

Die Truppe von Trainer Tom Gieritz ließ sich bei der Auswärtspartie gegen Gotha II den Sieg im Schlussabschnitt nehmen. Letztlich liest sich die 70:84-Niederlage bei den Thüringern deutlicher, als es das Spiel wirklich war. Trtzdem kehrten die Staufer mit einer verdienten Pleite zurück.

Es hatte zwischendurch alles so gut ausgesehen gegen die junge Reserve des Basketball-Zweitligisten. Die anfängliche Nervosität in der Sporthalle "Blaue Hölle" legten die Gäste aus der Oberpfalz bald ab. Denn die vermeintliche Heimfestung der Gothaer ist nichts anderes als ein etwas festeres Volksfestzelt. Auf dem Parkettboden setzte Stauf den Hausherren mit einer harten Zonenverteidigung zu. Nach einem kleinen Rückstand waren die Staufer zum Ende des ersten Viertels (21:22) an Gotha dran und übernahmen auch offensiv zusehends die Kontrolle. Mit einer fast sagenhaften Wurfquote aus der Distanz, aber auch cleveren Anspielen in Korbnähe zog der Gast davon. Erneut war Peter Prowosnik vor der Pause der bestimmende Mann auf dem Feld. Zur Halbzeit (46:36) stand ein satter Zehn-Punkte-Vorsprung auf der Anzeigetafel. Fast beschwingt ging es für die Staufer in die Kabine.

Sie hätten gewarnt sein sollen: Mit mächtig Wut im Bauch kamen die Gothaer zurück. Sie erhöhten massiv den Druck besonders auf Prowosnik, der wegen des Fehlens des etatmäßigen Aufbauspielers Martin Deinhard das Spiel der Staufer organisierte. Der kraftraubende Job wurde durch die intensive Gegenwehr von Gothas Marquise Carter zum Schlüsselerlebnis. Der US-Boy, der bis zum Frühjahr noch an der renommierten Gonzaga-Universität auf höchstem College-Niveau spielte, schaltete mehrere Gänge nach oben; auch im Angriff. Fast spielerisch leicht kam er auf seine 25 Punkte. Mit dem erwarteten Druck des Gegners kam die gesamten Staufer Mannschaft nicht ordentlich zurecht, was Coach Tom Gieritz in der Fehleranalyse besonders beklagte: "Da müssen wir die Herausforderung in Zukunft wirklich annehmen. Jeder muss gefährlich sein wollen.

Der Staufer Angriff geriet ins Stocken. Doch nach wie vor hielten die Gäste durch eine ihrerseits weiter harte Defensive noch den knappen Vorsprung. Mit einer Führung von drei Punkten (62:59) ging es in die letzten zehn Minuten.

Dort brachen die Staufer komplett ein. Mit 8:25 schenkten sie den Schlussabschnitt regelrecht her. Vorne ging nun kaum mehr etwas zusammen, weil der Blick für den besser postierten Nebenmann völlig fehlte. Was natürlich auch der konditionellen Lage geschuldet war. Die Staufer mussten ihrem hohen Anfangstempo nun Tribut zollen. Wie schon bei der Niederlage kürzlich beim Spitzenteam in Würzburg lief eine knappe Partie in den letzten Minuten komplett aus dem Ruder. Das wurmte Trainer Gieritz besonders: "Wir hätten das gewinnen können".

So aber fuhr seine Mannschaft die dritte Saisonniederlage ein und ließ den verdienten Gewinner Gotha im Duell der Tabellennachbarn vorbeiziehen. Mit vier Siegen stehen die Oberpfälzer nun auf dem fünften Platz der fünfthöchsten deutschen Spielklasse.

Am nächsten Sonntag steht bereits das nächste Sechs-Punkte-Spiel auf dem Plan. Der punktgleiche TTL Bamberg kommt zu den Staufern in die Halle der Mittelschule West. Beginn ist um 16 Uhr.

Deutlich besser als die erste Mannschaft verkaufte sich am Wochenende die Reserve bei ihrem Spitzenspiel. Beim Verfolger Schwarzhofen setzte sich das Team von Trainer Andreas Neu mit 66:53 durch und führt weiter ungeschlagen die Bezirksliga Oberpfalz an.

Ein furioser Heimsieg gelang den Staufer Damen. Sie schickten den Gast aus Neustadt/Aisch mit 60:28 überraschend deutlich nach Hause. Bei zwei Erfolgen und zwei Niederlagen stehen die Damen im Mittelfeld der Bezirksliga Mittelfranken.
13.11.12
Neumarkt: Sieg weggeworfen
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