Erneut "Stadt der Weltdekade"


OB Thomas Thumann, Laudatorin Prof. Kruse-Graumann, Bürgermeisterin Ruth Dorner und Ralf Mützel (v.l.)


OB Thomas Thumann konnte die Urkunde von Prof. Kruse-
Graumann in Empfang nehmen
NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt erhielt zum vierten Mal die UNESCO-Auszeichnung Stadt der Weltdekade, "und das ist einmalig unter den Kommunen in Deutschland."

Dies sagte Laudatorin Prof. Lenelis Kruse-Graumann, die stellvertretende Vorsitzende des Nationalkomitees UN-Dekade, bei der Verleihung der Auszeichnung am Donnerstag im Kaisersaal des Römer in Frankfurt (wir berichteten).

Dabei sei es in der Jury bei den Diskussionen über die Vergabe der Auszeichnung durchaus so, dass es kontrovers zugehe und auch die Kriterien genauestens hinterfragt werden. Bei Neumarkt sei dies nicht der Fall gewesen, die Entscheidung sei einhellig und einstimmig gefallen. "Neumarkt ist uns Vorbild und leuchtendes Beispiel, ein Vorreiter auf dem Weg der Bildung für nachhaltige Entwicklung".

Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann nahm aus ihren Händen die Urkunde, die Fahne und den Stempelvordruck in Empfang. Er sprach in seinen Dankesworten davon, dass ihn diese Ehrung für seine Heimatstadt Neumarkt sehr freue. Sie sei eine Bestätigung des bereits langen und erfolgreichen Weges, den die Stadt im Bereich der Nachhaltigkeit zurückgelegt hat.

"Das ist eine Würdigung, auf die alle Neumarkter sehr stolz sein können. Denn diese Auszeichnung hebt uns von anderen Kommunen ab und wir haben etwas erreicht, das uns ein Alleinstellungsmerkmal verleiht."

Neben Neumarkt wurde die Stadt Frankfurt als Dekadestadt ausgezeichnet. Deren Oberbürgermeister Peter Feldmann konnte die Auszeichnung für seine Stadt zum dritten Mal in Empfang nehmen. Auch 18 Projekte aus ganz Deutschland wurden bei der Feier im Kaisersaal des Römer als "Dekadeprojekte" geehrt. Neben Oberbürgermeister Thumann waren Bürgermeisterin und Klimaschutzreferentin Ruth Dorner und Ralf Mützel vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung bei der Verleihung in Frankfurt dabei.

Prof. Kruse-Graumann stellte in ihrer Laudatio die Leistungen Neumarkts deutlich heraus. Sie sprach davon, dass der Nachhaltigkeitsprozess in Neumarkt 2003 gestartet und mit dem Stadtleitbild 2004 eine neue Ausrichtung der Stadtentwicklung eingeschlagen worden sei. 2010 sei dieses Stadtleitbild unter dem Titel "Neumarkt – Starke Stadt" fortgeschrieben worden.

Insbesondere in den Bereichen Klimaschutz, Fairer Handel und Bürgerschaftliches Engagement liegen besondere Schwerpunkte in Neumarkt. Sie erwähnte zahlreiche Projekte aus Neumarkt, unter anderem verwies sie auf das Förderprogramm "Faktor 10", bei dem die Stadt jedes Jahr für Gebäudesanierungen rund eine Million Euro im Haushalt bereitstelle, und aus dem Bürger und Unternehmen für energetische Gebäudesanierungen Zuschüsse erhalten können.

Auch die "Grüne Hausnummer", die Tatsache, dass Neumarkt die erste Fair-Trade-Stadt Bayerns gewesen sei und die Aufnahme in das Modellprojekt "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" seien weitere hervorragende Belege für die Sonderstellung Neumarkts. Dazu gehören aber auch Ansätze wie der "Grüne Laune-Markt für Nachhaltigkeit". Der Parcours "Rundum fair" oder die eigene "Neumarkter Stadtschokolade" seien initiiert worden.

Die hohe Wertschätzung des Bürgerschaftlichen Engagements komme besonders darin zum Ausdruck, dass ein eigenes Bürgerhaus eingerichtet wurde, das inzwischen als Mehrgenerationenhaus vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert werde. Dass das Bürgerhaus nunmehr sogar energetisch saniert und erweitert werde, sei geradezu ein Symbol für die herausragende Stellung der Nachhaltigkeit in Neumarkt. Dass es seit diesem Jahr bei der Stadt auch ein eigenes Amt für Nachhaltigkeitsförderung gebe, sei ein weiterer Beleg dafür, dass Neumarkt voran schreite und Beispiele für andere liefere.

Für Oberbürgermeister Thumann schließt sich mit der Verleihung in Frankfurt ein Kreis: Mit dem "Climate Star 2012" im Frühjahr und der wenig später erfolgten Aufnahme in das Programm des Bundesministeriums für Umwelt "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" als eine von 19 Modellstädten in Deutschland erlebe man heuer ein überaus erfolgreiches Jahr für Neumarkt. Die Auszeichnung als Stadt der Weltdekade sei Ansporn, diesen Weg konsequent weiter zu gehen. Und die UNESCO-Auszeichnung in Frankfurt müsse "ja nicht die letzte in diesem Jahr gewesen sein". Schließlich folgt in einer Woche die nächste Verleihung: Für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis ist Neumarkt gleich in zwei Kategorien nominiert.

Auch Bürgermeisterin Dorner freute sich über diese ganz besondere Auszeichnung als "Stadt der Weltdekade". "Weil wir in Neumarkt ein hervorragendes Bündnis an Akteuren für eine Ausrichtung im Bereich Nachhaltigkeit besitzen, konnten wir in den letzten Jahren eine solch erfolgreiche Entwicklung anstoßen. Wir sind auf einem guten Weg im Bereich der Nachhaltigkeit."

Für sie sind daher auch die Kontakte und Gespräche wichtig, die neben der Auszeichnungsfeier in der Arbeitsgruppe der Dekadestädte erfolgen. "Solche Treffen ermutigen zum Weiterarbeiten, sie bringen uns aber auch Anregungen und Ideen für Projekte."

Dies ist auch für Ralf Mützel so, der das umfassende Antragsverfahren für diese vierte Auszeichnung abgewickelt hatte. Er kann bestätigen: "Die Hürden und Anforderungen sind für jede weitere Auszeichnung als Dekadestadt gestiegen. Dass wir diese hohen Hürden gemeistert haben zeigt, wie erfolgreich sich Neumarkt entwickelt hat."
29.11.12
Neumarkt: Erneut "Stadt der Weltdekade"
Telefon Redaktion


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