Viele Opfer auch in Neumarkt

Im Internet lauern neue Gefahren
Foto:Polizei
NEUMARKT. Das Bayerische Landeskriminalamt warnt vor einer neuen Welle einer Lösegeld-Software, die auch in Neumarkt schon viele Opfer gefunden hat.
Die Polizei rät zu Aktualisierungen der Viren-Programme - und zu besonderer Vorsicht.
Seit wenigen Wochen werden von Kriminellen Computersysteme mit einer neuen Variante von sogenannter "Ransomware" infiziert, hieß es am Montag vom Landeskriminalamt. Ein Sprecher der Neumarkter Polizei bestäötigte, daß es auch im Raum Neumarkt schon zahlreiche Fälle gegeben hat.
Auch diesmal werden als angebliche Urheber die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) genannt. Den Opfern wird vorgehalten, von ihrem Computer aus seien rechtswidrige Handlungen, zum Beispiel das Betrachten von Kinderpornografie - festgestellt worden. Deshalb wäre der PC gesperrt und die Informationen über die Handlungen in einer Datenbank der Polizei gespeichert worden.
Neu ist, dass die Täter zur Untermauerung der Vorwürfe das Bild einer nackten, angeblich 14 Jahre alten Person auf dem Bildschirm der Opfer einblenden. Weiterhin wird behauptet, dass die Webcam und das Mikrofon des gesperrten Rechners zur Beweissicherung aktiviert wurde.
Um den Computer wieder zu entsperren und ein Strafverfahren zu umgehen, werden von den Geschädigten 100 Euro gefordert. Die Summe soll mittels der anonymen Internetbezahldienste "Ukash" oder "paysafecard" beglichen werden.
Das Bayerische Landeskriminalamt empfiehlt dazu:
- Schützen Sie Ihren Computer durch eine Internet-Security-Suite mit Anti-Viren-Programm oder eine vergleichbare Kombination von Security-Programmen und halten Sie diese stets aktuell. Installieren Sie alle verfügbaren Sicherheits-Updates für ihr Betriebssystem und die anderen Programme, die auf ihrem Rechner installiert sind.
- Zahlen Sie im Falle einer Sperrung Ihres Computers niemals die geforderte Summe per anonymen Internetbezahlverfahren, sondern erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Eine Bezahlung führt nicht zur Freigabe Ihres Computers!
- Sie sind Opfer einer versuchten Erpressung und Datenveränderung! Anzeige können Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle erstatten. Bringen Sie, wenn möglich, ein Digitalfoto der Bildschirmmeldung mit.
Weitere Informationen zu
Cybercrime erhält man auf der Internetseite
www.polizei-beratung.de. Hilfreiche Tipps und Informationen zur Sicherung des Computers gibt es auf den Seiten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik unter
www.bsi-fuer-buerger.de und
www.botfrei.de.
28.01.13
Neumarkt: Viele Opfer auch in Neumarkt