Innenstadt ab 18 Uhr dicht ?

Die Obere Marktstraße: gehen bald ab 18 Uhr die Poller hoch ?
Foto: Archiv/Webcam Sparkasse
NEUMARKT. Bei der SPD überlegt man, die Innenstadt an Werktagen schon ab 18 Uhr für alle Autos zu sperren. Sonntags wäre ganztags geschlossen.
Das geht aus einer Presserklärung der SPD-Stadtratsfraktion hervor, in der sich die Sozialdemokraten zur Innenstadtentwicklung äußern. Wichtig sei, dass es keine "Denkverbote" gibt, um möglichst vielen Ideen einzubringen, hieß es.
So wurde Günther Stagat unterstützt mit seinem Vorschlag, eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt durch eine zeitweise Sperrung der Innenstadt "zum Beispiel Werktags bereits ab 18 oder 20 Uhr oder samstags ab Mittag und sonntags ganztägig" zu überlegen. Dies wäre "durch das Anbringen von versenkbaren Pollern jederzeit realisierbar", hieß es dazu.
Die SPD-Stadtratsfraktion hatte gemeinsam mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Johannes Foitzik und Mitgliedern des Ortsvereins Lösungen zu den Fragestellungen, die aus dem Arbeitskreis Innenstadtentwicklung an alle Fraktionen geschickt wurden, erarbeitet und an Stadtbaumeister Seemann geschickt.
Wichtig bei der Suche nach Lösungen war, immer wieder den Blick auf das Stadtleitbild, das integrierte städtebauliche Konzept und das Stadt-und Standortmarketing zu lenken, erklärte Fraktionssprecherin Gertrud Heßlinger. Hier seien bereits wichtige Eckpfeiler durch den Stadtrat verabschiedet und bedürften der Verknüpfung, sagte Ursula Plankermann.
Grundsätzlich herrschte Einigkeit, dass sich die Teilsperrung ums Rathaus
bewährt habe und diese Sperrung aufrechterhalten bleiben soll. Ortsvereinsvorsitzender Johannes Foitzik brauchte einen Vorschlag ein, der die volle Unterstützung der Fraktion fand:
vom Unteren Tor soll nur noch eine Fahrbahn als Einbahnstraße zuzulassen werden, die beim Rathaus in die Grünbaumwirtsgasse führt. Die Fahrbahn sollte nach dem Unteren Tor nach links verschwenkt werden, auf der gesamte Länge sollte
Shared Space gelten. Auf der linken Seite sollten Parkplätze angeboten werden, die schräg einfahrbar sind. Mit dieser Verkehrslösung würde man einen großen gestaltbaren Raum am Unteren Markt erhalten, der zum Beispiel für eine überdachte Markthalle nutzbar wäre.
Die SPD-Mitglieder waren sich darin einig, dass die Altstadt/Innenstadt auch weiterhin die Funktionen "Wohnen,
Leben,
Arbeiten, und
Einkaufen" haben soll.
Der Erhalt und die Erweiterung dieser Funktionen gelte es in auch auf die "Nebenstraßen" auszuweiten, erklärte Karl-Heinz Brandenburger.
In anderen Städten machten die Nebenstraßen oft den Flair einer Stadt aus. Die Nebenstraßen in Neumarkt müßten also gestärkt werden.
Die Bahnhofsstraße sei bei der Innenstadtentwicklung "als frühere Neumarkter Prachtstraße" unbedingt mit einzubeziehen. Sie könnte bei der Verwirklichung eines
Campus in Neumarkt eine entscheidende Rolle spielen, hieß es. Die Nähe zum Bahnhof wäre "ein idealer Standort".
Zwei städtische Häuser in der Bahnhofstraße könnten als Wohnraum für Studenten hergerichtet werden, erklärte Gertrud Heßlinger.
Ferner müsse man prüfen, ob der Besitzer der früheren evangelischen Schule sich vorstellen könnte, einen Mietvertrag mit der Stadt für den Campus zu schließen.
Der Kulturstandort Innenstadt in seiner Vielfalt aber auch "jeder Baum in der Innenstadt" und die Märkte seien in Neumarkt erhaltenwert, hieß es von den SPD-Mitgliedern. Zusätzlich brauche man in der Zukunft einen einheitlichen Straßenbelag (wie zum Beispiel in Altdorf), Barrierefreiheit, ein Beleuchtungskonzept, Fahrradabstellboxen mitten in der Stadt, selbstreinigende Systemtoiletten am Oberen und Unteren Markt, ein
Spielplatz und Aufenthaltsmöglichkeiten "Rund ums Rathaus" beim jetzigen Brunnen, der in einen Wasserspielplatz integriert werden könne.
In Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Thumann beantragte die SPD-Stadtratsfraktion außerdem eine finanzielle Unterstützung der CAH für das Projekt "Stromspar-Check" sowie den Ausbau des Dachgeschosses im Bürgerhaus als Wohnung.
03.03.13
Neumarkt: Innenstadt ab 18 Uhr dicht ?