Sieg nach Verlängerung
NEUMARKT. Ein abstiegsbedrohter Gegner, der bis zum Umfallen kämpfte, hat den Staufer Basketball-Herren eine extrem spannende Partie beschert.
Erst nach Verlängerung setzten sich die Staufer Korbjäger mit 89:79 bei der DJK Don Bosco Bamberg durch, die dadurch noch tiefer in den Abstiegsstrudel gerutscht ist. Der Spruch, wonach stets derjenige eine Auseinandersetzung gewinnt, der am meisten zu verlieren hat, hätte sich auch hier um ein Haar bewahrheitet. Denn während die Oberpfälzer sicher auf Platz fünf der 2. Regionalliga Nord stehen, ist Bamberg Vorletzter und greift wild nach dem letzten Rettungsring.
Entsprechend aufgedreht gingen die Hausherren aus der Domstadt in die Partie. Doch es waren die Staufer, die traumhaft starteten. 11:0 hieß es nach wenigen Sekunden. Mit klugen Pässen zerstörten die Gäste die Bamberger Mannverteidigung. Alle Würfe saßen. Die Gastgeber brauchten eine Auszeit, um sich neu einzustellen.
Sie kamen mit einer Raumverteidigung zurück und behielten ihr aggressives Pressing bei. Plötzlich zeigte das alles Wirkung. Nun waren es die Staufer, die sich regelrecht überrollt fühlen mussten. Der Vorsprung war blitzschnell verschwunden. Ein Ball nach dem anderen landete in den Armen der Bamberger Verteidiger, die per Schnellangriff punkteten. Nach dem ersten Viertel lag Stauf tatsächlich 19:21 hinten.
Gegen die Zonenverteidigung der Bamberger taten sich die Staufer auch in der Folge schwer. Sie konnten kaum ihre körperliche Überlegenheit unter dem Korb ausspielen. Die Mannschaft von Trainer Tom Gieritz dribbelte sich auch oft fest, statt den Ball mit Pässen schnell zu bewegen. Das spielte Bamberg in die Karten. Doch offensiv konnten sich die DJK-Akteure gegen eine wieder einmal sehr ordentliche Staufer Verteidigung auch nicht klar durchsetzen. Zu Halbzeit stand lediglich ein mageres 29:35 zugunsten der Gastgeber an der Anzeigetafel.
Das alles konnte Coach Gieritz nicht gefallen. Als sein Team auch in der zweiten Spielhälfte weiter einem Rückstand hinterherlief und Christopher Neudecker für Bamberg mehrere identische Halbfeldwürfe versenkte, handelte der Trainer. Auch er wählte die Zonenverteidigung, die sofort anschlug. Die Bamberger kamen nun deutlich weniger zum Zug. Stauf war vor dem letzten Viertel wieder auf 53:56 dran und ging knapp acht Minuten vor dem Ende tatsächlich erstmals wieder in Führung. Moritz Graf mit einer neuen Saisonbestleistung (20 Punkte) und Peter Prowosnik (ebenfalls 20) trugen das Team mit ihren erfolgreichen Dreierwürfen (jeweils vier). Doch in einer ganz entscheidenden Phase war es Youngster Maxi Richter, der mit fünf schnellen Punkten die Staufer in Position brachte.
Doch die vermeintliche Wende im Spiel spornte Bamberg nur noch mehr an. Die Gastgeber kämpften weiter bravourös bis zu letzten Sekunde um jeden Ball. Die Staufer hielten dagegen. Beim Stand von 69:69 musste nach der regulären Spielzeit eine Verlängerung her, um das Duell zu entscheiden. Dort aber machten die Staufer gegen einen immer müder werdenden Gegner schließlich kurzen Prozess. 20 Punkte in nur fünf Minuten gelangen den Gieritz-Jungs. Bamberg musste sich mit 89:79 geschlagen geben und hofft nun in den verbleibenden zwei Saisonspielen auf Schützenhilfe im Abstiegskampf.
Die können die Staufer am Samstag liefern, wenn sie um 19 Uhr das Team von Science City Jena in der Mittelschule West empfangen. Die Thüringer sind ebenfalls noch ein Kandidat auf den Abstieg.
11.03.13
Neumarkt: Sieg nach Verlängerung