Müller soll Landrat werden
Landrats-Kandidat Günter Müller (3.v.r.) mit seiner Familie und Kreisvorsitzendem Gerngroß (l.) und OB Thumann (r.)
NEUMARKT. Günter Müller aus Berngau ist am Freitagabend erwartungsgemäß zum Landratskandidaten der Freien Wähler gewählt worden.
Für ihn stimmten glatt 100 Prozent der Delegierten, nachdem er vom Kreisvorsitzenden Hans Gerngroß vorgeschlagen worden war.
Und wenn es nach Statistik und Historie geht, ist die Chance des 50jährigen Kandidaten gar nicht schlecht, die Nachfolge von Landrat Albert Löhner (CSU) anzutreten: Seit Bestehen des Landkreises in den jetzigen Grenzen siegte bei Neuwahlen, bei denen der Amtsinhaber nicht mehr antrat, immer der Bewerber der Freien Wähler gegen den offiziellen CSU-Kandidaten (auch wenn Josef Werner Bauer und Albert Löhner nach den gewonnenen Wahlen später wieder in den Schoß der CSU zurückkehrten). CSU-Landratskandidaten in Neumarkt werden normalerweise Bezirkstagspräsidenten, hieß es von Spöttern.
"Klare Aussagen zur politischen Arbeit, Bürgerbeteiligung und die Zusammen-
Arbeit mit den Kommunen und der Stadt auf Augenhöhe" gab der 50jährige Müller als sein
Wahlprogramm aus, mit dem er nach der Kommunalwahl den Chefsessel
im Neumarkter Landratsamt erklimmen möchte. Die Wahl war für
neumarktonline-Leser keine große Überraschung (
wir berichteten)
Der verheiratete Spitzenkandidat und Vater zweier erwachsener Söhne ist auf
kommunalpolitischer Ebene kein Anfänger. Müller ist Ortsvorsitzender der Freien
Wähler in Berngau und dort im Gemeinderat aktiv. Durch seine berufliche Tätigkeit als
Prokurist einer Neumarkter Brauerei und sein politisches Wirken im Kreisvorstand
der Freien Wähler kenne er "die Wünsche aber auch die Probleme, welche die
Landkreisbevölkerung bewegen".
"Diese Dinge", so Müller in seiner gut dreißigminütigen Rede, "werde ich anpacken. Die starke Stellung unseres Landkreises
mit seiner geographischen Nähe zur Metropolregion Nürnberg und nach Regens-
burg bietet die einmalige Chance, uns infrastrukturell noch weiter zu verbessern und
künftigen Generationen eine solide Basis zu schaffen"
Zum Direktkandidaten für den Landtag wurde Hans Gerngroß aus Freystadt gewählt.
Listenkandidatin wurde Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck aus Berching. Beide wurden
ebenfalls einstimmig gekürt und sind nach Aussage einiger Delegierter "als bekannte
politische Schwergewichte unseres Kreises bestens dafür geeignet, unsere Interessen im
bayerischen Landtag zu vertreten".
Für den Oberpfälzer Bezirkstag wurde der Neumarkter Oberbürgermeister Thomas
Thumann als Direktkandidat wieder nominiert. Er erzielte bereits bei der letzten Kommunal-
Wahl ein "Traumergebnis" und bekleidet dieses Amt seither.
Zum Listenkandidaten für den Bezirkstag wurde auf Vorschlag der Kreisvorstand-
schaft der Hohenfelser Bürgermeister Bernhard Graf einstimmig von den Delegierten
gewählt. Auch der Direktkandidat der Freien Wähler für den Bundestag, Matthias Penkala, stellte sich bei der Wahlkampf-Auftaktveranstaltung in Neumarkt vor.
"Wir sind gut aufgestellt, wir haben eine tolle Atmosphäre und ergänzen uns in ver-
trauensvoller Zusammenarbeit. Das stimmt mich sehr zuversichtlich.", sagte Kreisvorsitzender Gerngroß im vollbesetzten Pfarrheim an der Saarlandstraße.
14.06.13
Neumarkt: Müller soll Landrat werden