Namens-Änderung "unabdingbar"
NEUMARKT. Der Münchner Professor Dr. Ulrich Heimlich begrüßt die Absicht der Erwin-Lesch-Schule, ihren Namen zu ändern. Dies sei unabdingbar.
In der von
neumarktonline am Dienstag-Vormittag veröffentlichten Mitteilung der Neumarkter Schule (
wir berichteten) nehmen Schulleitung und Schulforum Bezug auf den Universitätsprofessor für Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Lernbehindertenpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In einem noch nicht offiziell veröffentlichten wissenschaftlichen Aufsatz hatte Heimlich die Verstrickungen des Schul-Namensgebers in die menschenverachtende Nazi-Politik angeprangert.
Bis über einen neuen Namen für die Schule entschieden sei, wolle man nur die amtliche Bezeichnung "Sonderpädagogisches Förderzentrum Neumarkt" führen, teilte Schulleiter Christian Schwab mit.
"Ich begrüße den Schritt des Kollegiums und der Schulleitung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Neumarkt sehr und halte eine Namensänderung für unabdingbar", erklärte am Abend Professor Heimlich auf eine Anfrage von
neumarktonline.
Namensgeber von Schulen sollten nach allgemeinem Verständnis besonders anerkannte Persönlichkeiten sein, erklärte der Universitätsprofessor. "Aufgrund der von mir erschlossenen historischen Quellen ist gesichert, dass Erwin Lesch sehr intensiv mit den Nazis zusammengearbeitet hat und deren Behindertenpolitik aktiv mitgetragen hat".
Insofern sei Erwin Lesch als Namensgeber für Schulen nach seiner Auffassung ungeeignet. Die Entscheidung darüber könne aber letztlich nur der Sachaufwandsträger in Kooperation mit dem Kollegium, der Schulleitung und den Eltern treffen, erklärte Heimlich.
02.07.13
Neumarkt: Namens-Änderung "unabdingbar"