Zu wenig Senioren-Wohnungen ?
NEUMARKT. Ein vor allem von der Bauwirtschaft in Auftrag gegebene Studie sieht für die Zukunft einen "enormen Mangel an Senioren-Wohnungen".
Im Landkreis Neumarkt werden in den kommenden Jahren rund 3420 altengerechte Wohnungen fehlen, heißt es in der Studie "Wohnen 65plus", die das Regionaldaten-Institut Pestel im Auftrag von VdK, IG Bau, dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB), der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) und dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) erstellt hat.
Es handele sich dabei erstmals um eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung auf der Grundlage der neuen Zensus-Zahlen. Demnach werden im Jahr 2035 im Landkreis Neumarkt rund 39.060 Menschen älter als 65 Jahre sein – 74 Prozent mehr als heute.
"Mit der starken Zunahme Älterer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen rasant wachsen", hieß es. Die Prognose für den Landkreis Neumarkt gehe von rund 5390 Pflegebedürftigen im Jahr 2035 aus. "Bei dieser Entwicklung wird es höchste Zeit, barrierearme Wohnungen für Senioren zu schaffen", glaubt man in der Studie.
Ein Pflegeplatz im Heim koste – im Vergleich zur ambulanten Pflege zu Hause – pro Jahr rund 7.200 Euro mehr. Verglichen mit dem Aufwand, der notwendig ist, um eine Wohnung altersgerecht zu sanieren, gehe die Rechnung schnell auf.
Insgesamt müßten im Landkreis Neumarkt 53,4 Millionen Euro in das altersgerechte Bauen investiert werden. Nur so könne es gelingen, die rund 3420 zusätzlichen Senioren-Wohnungen zu schaffen. Dies funktioniere jedoch nur dann, wenn es hierfür finanzielle Anreize gebe, heißt es in der von der Bauwirtschaft angeregten Studie.
03.07.13
Neumarkt: Zu wenig Senioren-Wohnungen ?